Digital Banking – Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Mon, 08 Mar 2021 09:20:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 Durch Lean Core Banking zur Digitalisierung https://trendreport.de/durch-lean-core-banking-zur-digitalisierung/ Mon, 08 Mar 2021 09:20:42 +0000 https://www.trendreport.de/?p=30164 Dies ist ein Gastbeitrag von Christian Gosch, CIO/COO der Avaloq Sourcing (Europe) AG

Die Migration von einem veralteten Kernbankensystem auf ein neues ist wohl das anspruchsvollste Projekt, das es in der IT von Banken oder Vermögensverwaltern überhaupt gibt. Ein modernes Kernbankensystem einzuführen, ist aber keine rein technische Aufgabe. Gerade vor dem Hintergrund einer umfassenderen Digitalisierung und Automatisierung ist es für Finanzinstitute wesentlich, anlässlich des Migrationsprojekts auch ihre Prozesse und Produkte auf den Prüfstand zu stellen und sie auf ihre Profitabilität und Zukunftsfähigkeit hin abzuklopfen. Der Erfolg einer Kernbankenmigration bemisst sich nicht zuletzt daran, ob es dem Institut gelingt, dadurch die Standardisierung voranzutreiben, die Effizienz zu erhöhen und Kosten zu reduzieren. Die Herausforderungen sind dabei nicht nur technologischer Natur.

Die richtigen Dinge migrieren

Das englische Wortspiel verdeutlicht es: „Doing the project right“ ist unbestreitbar wichtig – aber „Doing the right project“ ist mindestens genauso bedeutsam. Eine Kernbankenmigration ist die perfekte Gelegenheit für ein Finanzinstitut, Ballast abzuwerfen, nicht nur im Hinblick auf alte, unverbundene und ressourcenfressende Legacy-Systeme. Ein wesentlicher Grund für eine Kernbankenmigration liegt darin, Silos aufzulösen und einen ganzheitlichen Blick auf den Kunden, seine Bedürfnisse und seine Vorgänge zu gewinnen sowie einen zentralen Golden Record zu schaffen, der alle relevanten Informationen bündelt. Anlässlich der Migration die Zahl der Schnittstellen und der Drittsysteme deutlich zu verringern, ist ebenso erstrebenswert, wie die Zahl der Datenfelder drastisch zu reduzieren, im Idealfall auf einen Bruchteil der ursprünglichen Anzahl. Es gilt, Altlasten aus den Daten zu entfernen und die bisherige Komplexität deutlich zu verringern.

Zum schlanken Operating Model

Eine Migration ist vor allem dann erfolgreich, wenn sie das Finanzinstitut dem Ideal des Lean Core Banking näherbringt. Denn durch ein schlankes Operating Model wird sich die Bank nicht nur von unprofitablen Produkten, Kundengruppen und Geschäften verabschieden, sie gewinnt auch die Flexibilität, die unverzichtbar ist, um angesichts des hohen Innovationstempos in der digitalisierten Zukunft der Branche zu bestehen. Werden Prozesse standardisiert und automatisiert, hat dies mitunter Auswirkungen auf die gesamte Business Process Operation-Landschaft der Bank. Dazu kann es gehören, dass ein Institut anlässlich seiner Kernbankenmigration beispielsweise auf die Fähigkeit zur eigenen Wertpapierabwicklung verzichtet – die nicht wettbewerbsdifferenzierend ist – und die Abwicklung stattdessen in einem Business Process as a Service-Modell outsourct.

Migration braucht Kommunikation

Die Migration des Kernbankensystems ist immer ein Projekt von strategischer Relevanz. Vor dem Start der eigentlichen Migration steht beispielsweise der Business Case längst fest – das strategische Ziel ist klar. Aber wie bei jeder großen IT-Umstellung spielt auch der menschliche Faktor bei der Migration des Kernbankensystems eine wichtige Rolle. Darum ist es ratsam, die Stakeholder innerhalb des Unternehmens frühzeitig zu involvieren. Es gilt, die Mehrwerte der neuen Anwendung intern und extern zu kommunizieren. Manche Finanzinstitute entscheiden sich sogar, für große IT-Projekte einen Kundenbeirat einzurichten, um die Kundensicht einfließen zu lassen. Auch Risikomanagement- und Compliance-Fragen tauchen bei der Kernbankenmigration auf. Hier sind die internen Risikomanager ebenso zu involvieren wie externe Wirtschaftsprüfer oder Aufsichtsbehörden. Aus Perspektive des Risikomanagements entsteht in Kernbankenprojekten auch die Anforderung nach der Auditierbarkeit des Migrationsprozesses. Eine überprüfbare Dokumentation des Projekts ist also unverzichtbar.

Nur klar definierte Projekte sind erfolgreich

Die Stakeholder auf geeignete Weise einzubeziehen und sie für die strategischen Ziele der Kernbankenmigration zu motivieren, ist das eine – die Zeitpläne einzuhalten, ist das andere. Denn mit der Dauer des Migrationsprojekts wachsen auch die damit verbundenen Risiken, beispielsweise in Gestalt neuer regulatorischer Anforderungen. Wenn eine Kernbankenmigration innerhalb von zwei oder zweieinhalb Jahren abgeschlossen wird, darf man dies durchaus als schnell bezeichnen. Um das Projektrisiko einzugrenzen, sollte sich das Projektteam also bemühen, die Anzahl an akzeptierten Change Requests zu begrenzen. „Jetzt migrieren, später optimieren“ – so lautet ein Grundsatz, den man den Stakeholdern in den Fachbereichen immer wieder ins Bewusstsein rufen sollte. Den Scope des Migrationsprojekts in einem überschaubaren Rahmen zu halten, ist erfolgsentscheidend.

Datenleichen ausmerzen

Die strategische Relevanz, der Business Case und der Scope des Migrationsprojekts sind bereits geklärt, bevor der Auswahlprozess für das neue Kernbankensystem beginnt. Dennoch kann es während der eigentlichen Migration noch wichtige Erkenntnisse und Entscheidungen geben. Oft ist es die intensivere Beschäftigung mit den zu migrierenden Daten, die zu einem neuen Blick auf die eigene Datenlandschaft führt und die Gelegenheit eröffnet, daraus sinnvolle taktische Maßnahmen abzuleiten. Nicht selten führt die Aufgabe der Datenmigration Finanzinstitute beispielsweise dazu, die Komplexität weiter zu reduzieren und sich von Datenleichen zu verabschieden.

Erst die technische, dann die Anwendungsumstellung

Das neue Kernbankensystem live zu schalten und in den Produktivbetrieb zu nehmen, stellt dann die letzte – aber nicht geringste – Herausforderung im eigentlichen Migrationsprojekt dar. Finanzinstitute sind gut beraten, hier einen Go-live im Stil eines Big Bang zu vermeiden. Weniger riskant ist es meist, die technische Umstellung von der Anwendungsumstellung zu trennen und beide beispielsweise an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden vorzunehmen. So besteht im Laufe der ersten Woche noch Gelegenheit, zu prüfen, ob die technologischen Komponenten tatsächlich alle wie gewünscht funktionieren: von Rechenzentren, Fileservern und Firewalls bis hin zu E-Mail-, Telefonie- und Facility-Management-Systemen. Erst darauf folgt am zweiten Wochenende die Umstellung für die Anwender.

Sieben Learnings für den nachhaltigen Migrationserfolg

Die folgenden sieben Punkte beleuchten Aspekte, die Banken und Vermögensverwalter in ihren Kernbankenmigrationsprojekten jedenfalls beachten sollten.

  1. Der Schritt zu einem neuen Kernbankensystem ist im Idealfall der Schritt hin zu einer offenen, flexiblen Systemarchitektur. Es wäre sinnlos, wollte ein Institut sein veraltetes monolithisches System einfach nur durch ein neueres monolithisches System ersetzen. Digitalisierung und Innovationsfähigkeit verlangen eine Orientierung am Open-Banking-Prinzip und an Open-APIs. Grundsätzlich sind alle technologischen Ansätze, die einer Bank mehr Flexibilität verschaffen und die Time-to-Market von Innovationen verkürzen, positiv: Docker, Container, Microservices.
  2. Ihrer Bedeutung nach ist die Migration eines Kernbankensystems Chefsache. Auf beiden Seiten braucht es entsprechend starke Player in den jeweiligen Führungsrollen im Projekt: beim Finanzinstitut ebenso wie beim Anbieter der neuen Kernbankensoftware. Ein gutes Alignment zwischen Vorstand und dem Dienstleister ist für den Migrationserfolg unverzichtbar.
  3. Ebenso ist ein durchdachtes Stakeholder-Management vor, während und nach der Migration Pflicht. Denn auch im Core Banking geht es letztlich um Menschen, um gemeinsame Ziele und eine gemeinsame Sprache.
  4. Auch die Kommunikationsfähigkeit im Projektteam selbst ist erfolgsentscheidend. Kernbankenprojekte funktionieren nur dann, wenn die Vertreter der Fachbereiche und die IT-ler im Umsetzungsteam einander verstehen und bereit sind, aufeinander einzugehen und voneinander zu lernen.
  5. Eine Kernbankenmigration ist immer eine herausfordernde und langwierige Aufgabe. Mit dem geeigneten Verfahrensmodell verliert sie ihren Schrecken. Wenn ein in mehreren iterativen Schritten entwickeltes Kernbankensystem schon früh in den Fachbereichen in den Testbetrieb geht, vermeidet ein Institut unliebsame Überraschungen bei der späteren Migration.
  6. Ein Maß für die neugewonnene Flexibilität ist die Skalierbarkeit des neuen Kernbankensystems. In Zeiten von Software as a Service und Business Process as a Service bedeutet dies, auch auf den geeigneten Ressourcenmix beim Dienstleister zu achten. Eine sinnvolle Mischung aus Near- und Offshoring kann einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung leisten.
  7. Wenn sich ein Finanzinstitut im Zuge seiner Kernbankenmigration für Outsourcing-Modelle entscheidet, bedeutet das nicht, dass die eigene IT-Kompetenz dadurch verzichtbar würde. Im Gegenteil: Eine geeignete Outsourcing-Steuerung setzt nach wie vor entsprechendes IT-Know-how beim Finanzinstitut voraus. Für einen dauerhaft erfolgreichen Betrieb bleibt es wichtig, dass sich beide Partner – Bank und Dienstleister – auf Augenhöhe begegnen.

Die erfolgreiche Kernbankenmigration sichert Zukunft

Standardisierung, Automatisierung, Digitalisierung und Innovationsfähigkeit: Sie alle sind gute Gründe, sich von monolithischen Altsystemen zu verabschieden und sich für die Migration hin zu einem neuen, offenen und flexiblen Kernbankensystemen zu entscheiden. Die Einführung eines modernen Kernbankensystems ist weit mehr als eine technologische Aufgabe: Sie bedeutet eine strategische Weichenstellung. Die Kernbankenmigration ist für ein Finanzinstitut immer auch eine Frage seiner Produkte, seiner Prozesse und seiner operativen Effizienz. Sie ist eine Frage der Zukunftsfähigkeit.

Über den Autor

Christian Gosch ist als Vorstandsmitglied der Avaloq Sourcing (Europe) AG verantwortlich für IT und Operations. Er stieß im Jahr 2017 als Senior Global Programme Manager zu Avaloq, einem Anbieter von digitalen Banking-Lösungen, Kernbankensoftware und Vermögensverwaltungstechnologie. Als renommierter Bank- und IT-Manager hatte Christian Gosch vor seiner Zeit bei Avaloq bereits verschiedene C-Level-Funktionen inne, zuletzt als Head of Organization and IT/CIO bei der Erste Group Bank AG in Österreich und in Osteuropa. Christian Gosch hat einen Abschluss in Wirtschaftsinformatik von der Universität Wien.

Weitere Informationen unter
www.avaloq.com

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„Banken brauchen eine Digitalstrategie“ https://trendreport.de/banken-brauchen-eine-digitalstrategie/ Thu, 21 Jan 2021 13:52:41 +0000 https://www.trendreport.de/?p=29918 Wir sprachen mit Anton Taubenberger, Partner und Sector Lead Banking, Q_PERIOR, zu Chancen der Banken im Digitalzeitalter. Banken werden sich im Vertrieb öffnen müssen und Fragen nach der Digitalstrategie werden drängender.

Banken hinken im Wettbewerb besonders technologisch deutlich hinterher. An den Regularien alleine kann es nicht liegen. Welche bemerkenswerten Ergebnisse hat Ihre Studie in diesem Zusammenhang gebracht?
Sowohl die Studie als auch unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich Banken durchaus mit neuen Technologien und Zukunftsthemen befassen. Bei vielen Finanzinstituten spielen etwa KI- und Robotik-Anwendungen oder Blockchain-Lösungen bereits eine Rolle. Woran es vielen Banken jedoch noch mangelt ist eine ganzheitliche Strategie. Digitalisierung wird noch viel zu häufig als operatives IT-Thema verstanden und nicht in die Gesamtstrategie der Bank eingebettet.

Anton Taubenberger

Welche Schlüsse sollten nun daraus gezogen werden?
IT ist ein wichtiger Enabler zur Erreichung meiner Strategie. Technologie bleibt ohne klare Vision aber oftmals hinter ihren Möglichkeiten zurück. Digitalisierung in Banken muss mehr sein als reine Prozessoptimierung und die Automatisierung von wiederkehrenden Geschäftsvorgängen. Es geht darum, eine klare langfristige Strategie zu entwickeln, wie ich mich als Bank in Zukunft am Markt positionieren möchte. Hier sprechen wir dann schnell von grundsätzlichen Fragen der Plattformökonomie – also der Frage nach der Positionierung meines Hauses. Möchte ich selbst in offene Architekturen investieren und eine Vertriebsplattform für eigene Produkte und Angebote Dritter aufbauen oder als Nutzer einer solchen Plattform auftreten? Beide Möglichkeiten eröffnen neue Vertriebschancen und steigern die Kundenreichweite, was durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck elementar für die Überlebensfähigkeit einer Bank sein wird.

Wie könnte eine Bank mit „teurem“ Filialgeschäft einen Nutzen aus der Verbindung zwischen Präsenz vor Ort und „Geschäft im Netz“ ziehen? Oder fehlt die Sensibilisierung hinsichtlich des „Kundenverlustes“ Ihrer Meinung nach noch?
Vor dem Aspekt des drohenden Kundenverlustes wird der Ausbau der Kundenschnittstelle natürlich zunehmend wichtiger. Aktuell profitieren Banken noch von einer stabilen Ertragslage aus langlaufenden Kundenverträgen. Für die Zeit danach gilt es passende Lösungen zu finden. Damit sich das teure Filialgeschäft auch lohnt, müssen Banken ihr Geschäftsmodell neu analysieren und überprüfen, wie man durch eine tragfähige Omnichannel-Strategie wirkliche Mehrwerte für das Kundenerlebnis schaffen kann. Als reine Vertriebsplattform für standardisierte Finanzprodukte hat die Filiale ausgedient. Als zusätzlicher Service- und Touchpoint hat das „Vor-Ort-Geschäft“ gerade bei beratungsintensiven Produkten aber auf jeden Fall Zukunft. Tech-Unternehmen machen dabei vor, wie eine gute Kundenansprache über verschiedene Kanäle hinweg aussehen kann. Denken Sie nur an Apple, die den Onlinevertrieb durch eigene Stores perfekt ergänzen und einen echten Mehrwert für das Kundenerlebnis schaffen.

Wie sehen dann „Vertriebsstrategien von morgen“ für Banken aus?
Unsere Studie hat ergeben, dass die befragten Finanzinstitute auch in Zukunft die Vernetzung analoger und digitaler Services forcieren und diese punktuell um digitale Mehrwertdienste erweitern möchten. Das ist aus meiner Sicht auch der logische und richtige Schritt. Dennoch werden Banken nicht daran vorbeikommen, sich die eingangs erwähnte Frage zur strategischen Ausrichtung zu stellen: Möchte ich als Plattformanbieter auftreten oder Teil einer Plattform werden? Egal wie man sich entscheidet: Finanzinstitute müssen sich vertrieblich öffnen und bereit sein, Kooperationen mit Drittanbietern einzugehen. Aus meiner Sicht müssen alle angebotenen Produkte nicht immer zwingend auf einer eigenen Lösung basieren. Wichtig ist es, dem Kunden am Ende ein stimmiges und individuell zugeschnittenes Gesamtpaket bieten zu können.

Sie haben in Ihrer Studie strategische und taktische Handlungsfelder für 2025 ausgemacht. Wie sind Sie vorgegangen bzw. welche Insights sollten besonders zu denken geben?
Die Handlungsfelder haben sich aus unserer langjährigen Arbeit mit Finanzinstituten ergeben. Dabei haben wir einen guten Einblick bekommen, welche Themen bei Banken auf der Agenda stehen aber auch wo Probleme bei der Umsetzung auftreten. Natürlich hat jede Bank individuelle Herausforderungen, die es in Zukunft zu bewältigen gibt. Wirklich zu denken gegeben haben uns aber die Studienergebnisse in Hinblick auf die Selbsteinschätzung der Banken. Zwei Drittel der Finanzinstitute sehen den Verlust der Kundenschnittstelle und die Wechselbereitschaft ihrer Kunden nicht als Herausforderung für die Zukunft. Das kann sich jedoch schnell rächen, wenn Wettbewerber aus dem Technologiesektor verstärkt damit beginnen, eigene Finanzprodukte nahtlos in ihre Ökosysteme zu integrieren.

Weitere Informationen unter:
www.q-perior.com

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Wie Banken neue Technologie integrieren und ihre Altlasten hinter sich lassen https://trendreport.de/wie-banken-neue-technologie-integrieren-und-ihre-altlasten-hinter-sich-lassen/ Tue, 23 Jun 2020 10:41:06 +0000 https://www.trendreport.de/?p=27667 Dies ist ein Gastbeitrag von Vilve Vene, CEO und Mitgründerin von Modularbank

Wie in allen Branchen gilt auch für das Bankwesen: Technologie ist entscheidend. Bereits im Jahr 1983 startete die Bank of Scotland den Service „Homelink“, der heute als Vorreiter des Online Bankings gilt. Im Jahr 2020 – 37 Jahre später – basieren noch immer viele Banken auf einem Kernbanksystem, das deutlich früher und mit einem anderen Schwerpunkt entwickelt wurde. Im letzten Jahrhundert mussten Banksysteme vor allem sicher und zuverlässig sein, und das sind die Systeme auch heute noch. Viele Banken funktionieren monatelang, manche gar jahrelang ohne einen Ausfall.

Durch das Aufkommen von Cloud Computing und neuen Systemarchitekturen verändern sich auch die Anforderungen in der digitalen Bankenwelt. Von Banken wird heute erwartet, dass sie Transaktionen in Echtzeit ausführen und neue Finanzprodukte oder Partnerschaften innerhalb von Wochen entwickeln. Gerade in Zeiten, die schnelle Lösungen erfordern, ist das eine große Herausforderung.

Eine kürzlich von Modularbank durchgeführte Umfrage zeigt, dass für 85 Prozent der deutschen Verbraucher eine effektive Technologie bei der Wahl ihrer Bank wichtig ist. Doch viele Banken sind noch abhängig von ihren technologischen Altlasten. Es gibt drei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Banken das Problem angehen können.

  1. Weiterhin auf das etablierte System vertrauen

Der bequemste Weg für das Management ist beim alten System zu bleiben. Doch das führt spätestens mittelfristig zu verschiedenen Problemen: Die Aufrechterhaltung der Systeme ist teuer, so verbraucht eine mittelgroße Bank etwa zwei Drittel ihres Digitalisierung-Budgets nur für die Herausforderungen, die durch die alte Code-Basis entstehen. Der Code besteht aus vielen unterschiedlichen Schichten, die nicht nach heutigen Standards dokumentiert wurden. Das Ergebnis ist ein Spaghetti-Code: Eine unübersichtliche Struktur mit vielen Verwirrungen, die keiner mehr überblicken kann. Die ursprünglichen Programmierer sind in der Regel schon lange in Rente, zusätzlich gibt es für alte Programmiersprachen wie Cobol fast keinen Nachwuchs. Unter diesen Voraussetzungen kann ein Unternehmen unmöglich agil handeln.

  1. Zu einem neuen System wechseln

Statt beim alten System zu bleiben, könnten Banken das komplette System auf einen Schlag modernisieren. Das klingt nach einer logischen und praktikablen Lösung. Leider ist der Prozess durch die hohe Komplexität des Systems extrem aufwendig. Deshalb ist zunächst eine ausgeklügelte Strategie nötig. Was soll das neue System überhaupt können? Welche Architektur sollte es haben? Zudem ist der Prozess extrem teuer, so hat zum Beispiel die Apobank einen dreistelligen Millionenbetrag in den Wechsel investiert. Und die Umstellung ist langwierig – die Apobank hat mit Vorlauf rund vier Jahre gebraucht. Die Krux: Während dieser Umstellung tritt die Bank technologisch auf der Stelle. Innovationen sind unmöglich bis die Umstellung abgeschlossen ist.

  1. Schrittweiser Wechsel zu einem neuen System

Statt das komplette Kernbanksystem auf einmal umzustellen, können Banken ihre Dienste nach und nach zu einem neuen System verlagern. Im ersten Schritt können Banken zum Beispiel nur alle neuen Dienste auf Basis einer neuen Plattform entwickeln. Dabei können sie erste Erfahrungen mit dem neuen System machen. Wenn der erste Schritt erfolgreich verläuft, können Banken nach und nach nicht nur neue, sondern auch ihre bestehenden Dienste übertragen. Sobald alle Dienste auf dem neuen System laufen, kann das alte abgeschaltet werden. Dieser Prozess dauert ebenfalls mehrere Jahre, aber durch den modularen Aufbau moderner Systeme ist es günstiger und flexibler. Die Bank profitiert sofort von der Umstellung und verliert keine Zeit.

Gleichzeitig können Banken aus den besten Systemen auf dem Markt wählen, ohne dabei eine Abhängigkeit zu einem Anbieter zu entwickeln, denn die Module von verschiedenen Anbietern kommunizieren über Schnittstellen miteinander und sind dadurch in der Regel miteinander kompatibel – mit verhältnismäßig wenig manueller Arbeit.

Mehr als Technologie

Die digitale Transformation ist aber nicht allein ein technologisches Problem. Mindestens genauso wichtig ist die Unternehmenskultur, also die Menschen, die Struktur und der Führungsstil. Das ganze Unternehmen muss bei einer so tiefgreifenden Veränderung involviert sein, ein Projektteam reicht nicht aus. Dafür sind in allen Bereichen Führungspersönlichkeiten erforderlich, die sich mit dem Wandel auseinandersetzen, sich bestenfalls mit Technologie auskennen und eine gewisse Neugierde für neue Entwicklungen mitbringen. Neben den Eingriffen in die IT, müssen zum Beispiel alte Richtlinien überarbeitet werden. Häufig ist bei großen Finanzinstituten im Einkauf festgeschrieben, wie groß ein Dienstleister mindestens sein muss, damit die Bank mit ihm zusammenarbeiten darf oder es ist in einem Handbuch beschrieben, wie eine Technologie funktionieren muss. Wie die Kernbanksysteme stammen auch diese Richtlinien häufig aus einer anderen Zeit.

Über Vilve Vene

Vilve Vene ist CEO und Mitgründerin von Modularbank, einem neuen Fintech-Unternehmen aus Estland, das eine flexible Banking-Plattform anbietet. Seit mehr als 25 Jahren bringt Vilve Vene Technologie in die Finanzwelt. Lange bevor „Fintech“ ein gängiger Begriff wurde, entwickelte sie bereits innovative Finanztechnologie.

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Intelligence-enabled Banking https://trendreport.de/intelligence-enabled-banking/ Thu, 02 Jan 2020 09:11:33 +0000 https://www.trendreport.de/?p=23827 .avia-image-container.av-k4ct54ij-92ab2bb69578e64a86a5783427325de0 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-k4ct54ij-92ab2bb69578e64a86a5783427325de0 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

So können auch Sie sich für den digitalen Paradigmenwechsel im Bereich Financial Services wappnen.

von Dr. Holger Dümler, Dr. Thorsten Gudjons und Benjamin Schulz

Die klassischen Geschäfts- und Betriebsmodelle von Finanzdienstleistern stoßen im heu-tigen Informationszeitalter an ihre Grenzen: Fragmentierte IT-Systeme, veraltete Prozesse, Silodenken und hohe Kosten der Digitalisierung gefährden die Kundenzentrierung und vor allem die Profitabilität von Finanzprodukten und -dienstleistungen.

Wir von Deloitte ermöglichen durch ein innovatives Gesamtkonzept sowie exklusive Kooperationen mit global führenden Technologieanbietern nun einen Paradigmenwechsel: hin zu informationsgetriebenen Strukturen als leistungsfähiger Basis für neue, differenzierende Geschäfts- und Betriebsmodelle mit signifikantem Potenzial für nachhaltige Effizienz- und Ertragssteigerungen. Wir nennen es: Intelligence-enabled Banking (IeB)…

Den kompletten Beitrag finden Sie im Open-Content-Buchprojekt „Handbuch Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht.
Lesen Sie hier mehr…

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Software-Ingenieure ersetzen Händler https://trendreport.de/software-ingenieure-ersetzen-haendler/ Tue, 31 Dec 2019 13:03:00 +0000 https://www.trendreport.de/?p=23821 .avia-image-container.av-k4csvj6b-e8ea4cc8b8c24234cb47523fb5759559 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-k4csvj6b-e8ea4cc8b8c24234cb47523fb5759559 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

KI wird zum Schlüsselfaktor beim Kampf um Kunden.

von Frank Zscheile

Im Portfoliomanagement, beim algorithmischen Handel, für Betrugserkennung sowie Prüfung von Kredit- und Versicherungsverträgen kommt KI in der Finanzwirtschaft heute schon vielfach zum Einsatz.

Große deutsche Banken dünnen derzeit massiv ihre Filialnetze aus. Vor dem Hintergrund eines sich öffnenden europäischen Binnenmarktes bläst ihnen der Wind des Wettbewerbs in Form von FinTechs und durch das Vorpreschen von Non- bzw. Near-Banks scharf ins Gesicht. Vor allem junge Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte heute fast nur noch online. Innovative und individuelle Beratungsleistungen sind angesichts dessen ein möglicher Weg, über den sich Finanzdienstleister strategisch wieder in Position bringen können. Dafür brauchen sie mehr denn je informationstechnische Unterstützung.

Technologien für künstliche Intelligenz bieten inzwischen ein breites Anwendungsfeld im Finanzsektor – für Marktanalysen ebenso wie zur Betrugserkennung, Optimierung von Geschäftsprozessen oder im Frontoffice an der Schnittstelle zum Kunden. Matthias Hintenaus, Sales Director DACH beim Softwarehersteller Sinequa, der sich mit KI-gestützter Suche und Analyse beschäftigt: „Um zu verstehen, wie KI im Finanzsektor funktioniert, muss man sich der Illusion entledigen, es gäbe nur eine einzige künstliche Intelligenz. Tatsächlich existiert eine Vielzahl von KI-Technologien, von denen jede unterschiedliche Aufgaben wahrnimmt und die von Herstellern mit oft konkurrierenden Interessen vermarktet werden.“ Der Experte identifiziert vier Bereiche, in denen solche Anwendungen bereits vielfach eingesetzt werden: Portfoliomanagement, algorithmischer Handel, Betrugserkennung sowie Kredit- und Versicherungsverträge…

Den kompletten Beitrag finden Sie im Open-Content-Buchprojekt „Handbuch Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht.
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Digital Banking https://trendreport.de/digital-banking-3/ Tue, 31 Dec 2019 10:58:00 +0000 https://www.trendreport.de/?p=24011 .avia-image-container.av-k4ea9ru6-a63a9ff41486c8a873d62d575ac41822 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-k4ea9ru6-a63a9ff41486c8a873d62d575ac41822 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

FinTechs, Tech-Giganten und neue Technologien verändern die Branche.

Zwar begann die Digitalisierung der Banken mit dem Online-Banking schon im letzten Jahrtausend, doch weitere Innovationen blieben lange aus. Für den Knotenpunkt aller Geldgeschäfte galt der Bankkunde als Selbstverständlichkeit und musste nicht mit technischen Neuerungen gebunden werden. Selbst das Online-Banking diente mehr dem Stellenabbau und der damit verbundenen Gewinnoptimierung als dazu, einen wirklichen Service anzubieten. Heute noch beworbene Tagesgeldkonten wirken wie absurde Überbleibsel aus der Zeit, in der sie mit lukrativen Zinsen als Online-Banking-Marketingmaschine fungierten.

Seit einigen Jahren verändert nun die aufstrebende FinTech-Branche den Finanzmarkt. Dem Kundenwunsch nach mehr digitalen Lösungen, der vor allem durch die Entwicklungen der Mobile Devices mit ständigem Internetzugriff noch verstärkt wird, soll entsprochen werden. Vormals ineffiziente und unflexible Geschäftsfelder werden revolutioniert oder zumindest den neuen technologischen Möglichkeiten angepasst. Durch die PSD2-Richtlinie wurde mittlerweile auch das Monopol der Banken in Bezug auf Kontoinformationen gebrochen. Sie sind nun verpflichtet, eine API-Schnittstelle anzubieten, und, die Einverständniserklärung des Kunden vorausgesetzt, auch anderen Unternehmen Zugriff zu gewähren.

Mittlerweile haben auch viele der altehrwürdigen Bankhäuser erkannt, wie wichtig es im Wettbewerb um die Gunst der Kunden ist, durch eine Modernisierung und Technologisierung der gesamten Dienstleistungskette zu punkten. Oftmals machen sie sich dabei die Innovationskraft eines agilen Start-ups zunutze. Nicht selten agieren diese als White-Label-Lösung im Verborgenen, profitieren aber im Gegenzug von der bereits aufgebauten Kundschaft der etablierten Institute. Auf der anderen Seite machen es die vielen Regularien für Start-ups fast unmöglich, die Bedingungen für eine Banklizenz zu erfüllen. Gerade bei besonders populären FinTech-Lösungen, wie dem Crowdlending, agieren daher nun die Banken im Hintergrund und regeln beispielsweise die Abwicklung der Kreditvergaben…

Den kompletten Beitrag finden Sie in der zweiten Auflage des Open-Content-Buchprojekts „Handbuch Digitalisierung“ veröffentlicht.
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Die Zukunft der Vermögensverwaltung ist digital https://trendreport.de/die-zukunft-der-vermoegensverwaltung-ist-digital/ Wed, 14 Aug 2019 08:10:25 +0000 https://www.trendreport.de/?p=21644 .avia-image-container.av-jzaz1vvf-6f5e5ab29b343dfd5d3c9dce2cc3b3bc img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-jzaz1vvf-6f5e5ab29b343dfd5d3c9dce2cc3b3bc .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

von  Derek Corcoran

Wandel durch Technologie ist für Vermögensverwalter spätestens seit der Einführung digitaler Plattformen und Anwendungen sowie dem Aufkommen von Robo-Advisors eine Selbstverständlichkeit. Aktuell arbeitet die Finanzindustrie an der Implementierung künstlicher Intelligenz (KI) und ausgefeilter Analytik. Doch die Einführung dieser Technologien allein wird definitiv nicht ausreichen, um auch künftigen Erfolg zu garantieren.

Gute Vermögensverwalter werden sich dadurch hervorheben, wie sie moderne Technik einsetzen, um damit

differenzierte, personalisierte Services anzubieten. In diesem Bereich liegt der große Wettbewerbsvorteil der Branche und ihr Mehrwert für vermögende Privatpersonen (High Net Worth Individuals, kurz HNWIs). In einer aktuellen Studie haben jetzt Temenos und Forbes Insights über 300 Führungskräfte aus Investment- und Privatbanken sowie mehr als 100 HNWIs dazu befragt, welche Auswirkungen die Technologie zukünftig auf die Vermögensverwalter hat und welche Anforderungen seitens der Kunden befriedigt werden müssen.

Nichts geht mehr ohne die Digitalisierung

Die vorliegende Studie legt nahe, dass Digitalisierung und Personalisierung zukünftig zu einem verbesserten Kundenerlebnis führen, Erkenntnisse vermehrt aufgrund von KI und Analytik gewonnen und weitere Märkte neu definiert werden:

  • 64 Prozent der befragten Vermögensverwalter gaben an, dass sie die Digitalisierung für die Kommunikation und Verbesserung von Services für unerlässlich halten. 2018 waren nur 52 Prozent dieser Ansicht, 2016 sogar nur 25 Prozent.
  • Die grundlegende Technologie-Akzeptanz bei ihren Investitionen hat sich bei vermögenden Privatpersonen in den vergangenen drei Jahren deutlich erhöht. 87 Prozent akzeptieren heute Technologie bei der Geldanlage, gegenüber 80 Prozent im vergangenen Jahr und 74 Prozent im Jahr 2016.
  • Die meisten Vermögensverwalter (64 Prozent) sehen sich in der Lage, detaillierte Kundenprofile anzulegen und hochgradig personalisierte Services anzubieten. Ein Drittel gab an, personalisierte Services nicht im gewünschten Maß anbieten zu können.
  • Immerhin 43 Prozent der Vermögensverwalter sehen in der starken Nutzung moderner Technologien den besten Weg zur erfolgreichen Akquisition vermögender Kunden.
  • Es muss mehr getan werden, um die Transformation vollständig zu ermöglichen. So glauben 38 Prozent, dass das Top-Management mehr Ressourcen für Technologieinvestitionen bereitstellen muss.
  • Die Blockchain wird zu einem immanenten Bestandteil der Vermögensverwaltung. 82 Prozent sehen die Blockchain als wichtig für die Vermögensverwaltung an, da sie eine höhere Sicherheit (47 Prozent) sowie mehr Transparenz und Vertrauen in Transaktionen bietet (43 Prozent).

Präferenzen der Länder unterscheiden sich stark

Derek Corcoran, Chief Experience Officer bei Avoka

Die Umfrageergebnisse zeigen auch große Unterschiede im internationalen Vergleich.

  • 78 Prozent der Vermögensverwalter in Lateinamerika erachten eine digitale Kommunikationsplattform als besonders wichtig, die als virtuelle Plattform ihren Job erledigt und die Kundenerfahrung erweitert. Weltweit waren 64 Prozent dieser Ansicht, in Europa 52 Prozent.
  • Für 86 Prozent der Vermögensverwalter in Lateinamerika ist Analytik besonders wichtig, in Europa sind es nur 51 Prozent.
  • Vermögensverwalter im asiatisch-pazifischen Raum haben höhere Erwartungen an den Einfluss von KI auf Prognosen: 47 Prozent der Führungskräfte dort sagen, dass sie dadurch die Märkte besser lesen können, verglichen mit nur 30 Prozent in Europa und 24 Prozent in Lateinamerika.
  • Nur die Hälfte der Führungskräfte in Europa gibt an, dass die Gewinnung sehr vermögender Investoren wichtig ist, verglichen mit etwas über 60 Prozent insgesamt und 74 Prozent in Lateinamerika.
  • Die meisten Vermögensverwalter in Lateinamerika (68 Prozent) und fast die Hälfte in Europa (50 Prozent) und den Vereinigten Staaten (49 Prozent) glauben, dass emotionale Intelligenz Berater auszeichnet, verglichen mit nur 30 Prozent in Asien-Pazifik.

Erfolgsfaktoren: Technologie und mehr.

Die moderne Kunden-Berater-Beziehung basiert auf mobilen Plattformen und Digitalisierung – und KI-Technologien wie Machine Learning – aber sie bleibt in ihrem Kern eine sehr menschliche. Technologie, Erfahrung, Wissen und Empathie sind die Grundsteine eines erfolgreichen Vermögensberaters. Alle von Forbes Insights befragten Experten sind der Meinung, dass nur ein Zusammenspiel dieser Werte es den Beratern ermöglicht, alle Aspekte, Wechselwirkungen und Dynamiken zu verstehen und die gesetzten Ziele zu erreichen. 84 Prozent der Befragten waren dabei der Ansicht, dass technologisches Geschick künftig der Schlüssel zum Erfolg eines Vermögensberaters sein wird. Weiterhin von Bedeutung sein werden eine globale Denkweise und fundierte Kenntnisse der ausländischen Märkte, gaben 82 Prozent an, gepaart mit einer stärkeren Personalisierung der Produkte, um erfolgreiche zielorientierte Investitionen zu ermöglichen.

Vermögensverwalter werden in Zukunft nicht ohne eine Plattform auskommen, die skalierbar und integriert ist. Technisches Verständnis ist dabei wichtig, wird allein aber nicht helfen, der Aufbau entsprechender Plattformen wird auch viel Geld kosten. Dabei gilt es aber auch, das wertvollste Kapital zu bewahren: menschliche Intelligenz und Weitsicht.

CC BY-SA 4.0 DE

 
 
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Digital Banking https://trendreport.de/digital-banking-2/ Mon, 25 Mar 2019 14:59:06 +0000 http://trendreport.de/?p=19277

Digital Banking

Traditionelle Hausbanken sind nicht länger in der Lage, sämtliche Bedürfnisse ihrer Kunden exklusiv zu bedienen. FinTechs erobern unbesetzte Nischen und auch die Giganten der Digitalisierung dringen in den Markt. Im Wettbewerb gilt es, sich auf seine Kernkompetenz zu besinnen und Neues als Chance wahrzunehmen.

Immer mehr Institute folgen einem Trend, der sich in der Wirtschaft seit einigen Jahren abzeichnet und durch die immer größer werdende Welt der Start-ups verstärkt wird – der Lockerung des Dresscodes.

Galten Anzug und Krawatte früher als besonders vertrauensstiftend, ist mit diesem Erscheinungsbild seit der Bankenkrise oft das Bild des windigen Verkäufers konnotiert. Das wichtigste, was ein Finanzkaufmann in einer sich zunehmend automatisierenden Welt seinen Kunden vermittelt, ist kein Produkt. Von der Vermögensanlage bis zum Kredit lässt sich heute alles online ohne „teure“ Menschen abschließen. Im Wettbewerb mit Maschinen besteht die Kernkompetenz des Bankiers in der Vermittlung von Vertrauen. Der lockere Dresscode soll helfen, die Distanz zum Kunden zu reduzieren.

Den Ursprung hat dieser Stil zweifellos bei den Helden des digitalen Zeitalters. Als Steve Jobs seine prophetischen Worte sprach – „Today Apple is going to reinvent the phone“ – tat er dies in Bluejeans, schwarzem Pullover und Sneakern. Tim Cook besitzt zwar längst nicht die Anziehungskraft seines Vorgängers, hielt aber mit Entwicklungen wie Siri sowohl Kunden als auch Anleger auf Kurs. Seit Neuestem kann die digitale Assistentin auch Banking: „Hey Siri, überweise 10 Euro an Max Mustermann für die Kinokarten“, könnte dabei der Befehl lauten. Sofern schon einmal Geld an Herrn Mustermann überwiesen wurde, ist Siri damit in der Lage, in der Banking-App das komplette Überweisungsformular samt IBAN und Verwendungszweck auszufüllen. Nur die TAN-Eingabe muss noch selbst getätigt werden. Neben Apple drängen auch die anderen GAFA-Unternehmen (Google, Apple, Facebook, Amazon) in die Finanzbranche. Ebenso wie Apple Pay ermöglicht auch das Android-Pendant Google Pay das Bezahlen via Smartphone an der Kasse.

Amazon-Go-Filialen schaffen Kassensysteme sogar komplett ab. Eine auf dem Smartphone installierte App vernetzt sich mit der ausgeklügelten Technik im Geschäft, die genau erkennt, welche Waren der Kunde einsteckt. Nach Verlassen des Ladens erhält dieser nur noch eine Push-Benachrichtigung, einen digitalen Kassenbon. Zusätzlich setzen sich die Unternehmen auch im Online-Commerce an die Schnittstelle zwischen Händler und Kunden, indem sie bei Bezahlungen per App Rabatte anbieten oder als Identitätsdienst die Registrierung beim Onlineshop mit nur einem Klick ermöglichen.

Schon vor den GAFAs erhielt die Digitalisierung in Turnschuhen Einzug in die Bankenbranche. Der wachsende Markt der FinTechs erobert von Banken vernachlässigte Nischen und erschafft neue Geschäftsmodelle, die sich am Kundennutzen orientieren. Oftmals kooperieren sie dabei mit Banken und bauen auf deren Vertrauensvorsprung und Kundenpool. Banken wiederum sind durch die FinTechs schnell in der Lage, ihren Kunden neue Dienstleistungen anzubieten, und sichern sich damit Wettbewerbsvorteile. Trotz Kooperationen hat die Digitalisierung der Branche einen Zeitenwandel herbeigeführt, der sich nicht nur in der Kleidung niederschlägt.

Traditionelle Hausbanken sind nicht länger in der Lage, sämtliche Bedürfnisse ihrer Kunden exklusiv zu bedienen. Vergleichsportale ermöglichen das einfache Abwägen und Beziehen von Bankdienstleistungen. Neue Finanzierungsformen wie etwa das Crowdfinancing lassen Banken komplett in den Hintergrund, als Abwicklungspartner mit Bafin-Lizenz, rücken.
Einen Sonderweg schlägt das FinTech CRX-Markets ein. Der Lösungs­anbieter für die Supply-Chain-Finanzierungen optimiert die Geld­um­schlags­­dauer, indem er auf seiner Handelsplattform verbriefte Forderungs- und Verbindlichkeitsbündel im Auktionsverfahren Banken und alternativen Investoren per Auktion anbietet.

Analog zu Vergleichsportalen wird zwar auch hier die Abhängigkeit von einzelnen Finanzierungsquellen verringert. Doch in ihrer Rolle als Investor entstehen auch Vorteile: „Traditionelle Finanzierer wie Banken können sich durch die Teilnahme an einem technologiegestützten Supply-Chain-Programm auf ihre Rolle als Finanzpartner fokussieren“, erklärt CEO Frank Lutz. „ Asset-Manager, Pensionfonds und Family-Offices erhalten demgegenüber Zugang zu neuen Assetklassen im kurzfristigen Bereich, mit attraktiven Renditen.“

Komplett ohne Banklizenz fungieren Kryptowährungen wie Bitcoin. In seinem legendären White Paper akzeptiert Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto die Rolle der Finanzinstitute im Online-Handel, die „als zu vertrauende dritte Parteien dienen, um elektronische Zahlungen zu verarbeiten“, doch geprägt von der Finanzkrise und staatlich finanzierten Bankenrettungen, schuf er eine Alternative. Weder das Mysterium um Herrn, Frau, Gruppe oder CIA-Abteilung Satoshi Nakamoto noch die Berg- und Talfahrt der Währung wirken dabei allerdings sonderlich vertrauenswürdig. Sein Vermächtnis ist die zugrunde liegende Technologie, die Blockchain.

„Ihr Novum: Sie ermöglicht den Besitz und die Veräußerung beliebiger digitaler Güter ohne externe Prüfinstanzen“, erläutert Christopher Weßels, IT-Architekt und Blockchain-Experte bei der Fiducia & GAD IT AG. Er beschäftigt sich intensiv mit der Frage, auf welche Weise eine Bank in dezen­tralen Blockchain-Ökosystemen einen originären Mehrwert stiften kann. Eine Anbindungsmöglichkeit sieht er beispielsweise in der Fertigungsindustrie. „Hier können alle Beteiligten, von den Zulieferern über die Produktion bis hin zum Handel, in einer Blockchain miteinander kommunizieren und Verträge abwickeln“, so Weßels. „Die Chance der Banken ist es, sich mit Finanzdienstleistungen wie Legitimation, Absicherung oder Auslandszahlungsverkehr in diese Blockchain-Netzwerke einzuklinken. Die Beteiligten könnten dann über die ganze Wertschöpfungskette hinweg sehen, wie viele Teile bereits geliefert wurden, welche Zolldokumente schon vorliegen, wer bürgt, was schon bezahlt ist.“

Die Blockchain ist damit sogar mehr als das Business Casual des Internets. Sie schafft für Banken unwiderlegbare Sicherheiten in der Online-Welt und unterstützt ihre Rolle als Vertrauensbroker.

Autor

Andreas Fuhrich

CC BY-SA 4.0 DE

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Supply-Chain-Finanzierung https://trendreport.de/supply-chain-finanzierung/ Mon, 25 Mar 2019 08:30:55 +0000 http://trendreport.de/?p=19060

Digitale Working-Capital-Optimierung: Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Frank Lutz, CEO CRX Markets AG, über neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Herr Lutz, welche Bedeutung hat heute die Supply-Chain-Finanzierung?

Multinationale Unternehmen wie auch Mittelständler stehen heute in hartem internationalen Wettbewerb. Auf höchste Effizienz getrimmte Lieferketten und eine flexible Steuerung des Working Capital sind grundlegende Voraussetzungen, um im Markt bestehen zu können.

Ein wichtiges Instrument hierfür ist die Supply-Chain-Finanzierung. Sie ist als Bestandteil einer übergreifenden Supply-Chain-Management Strategie zu sehen und fokussiert auf finanzielle Aspekte, insbesondere die Verringerung der Kapitalkosten in der globalen Lieferkette. Hierbei haben Abnehmer die Möglichkeit, neben der Harmonisierung der eigenen Zahlungsziele, mit Hilfe ihrer eigenen Bonität ihren Lieferanten eine attraktive Refinanzierungsalternative anzubieten, um potentielle Produktionsengpässe zu vermeiden und die Qualität der Lieferungen zu gewährleisten.

Welche Vorteile haben die Abnehmer davon?

Neben der Möglichkeit, das eigene Working Capital durch die Verlängerung von Zahlungszielen positiv zu beeinflussen, erlaubt die Supply-Chain-Finanzierung Abnehmern die Sicherstellung einer nachhaltig stabilen Lieferkette. Durch das Einführen von solchen Lösungen wird die Abnehmer-Lieferantenbeziehung gestärkt und ausgebaut. Neben klassischen Supply-Chain-Finanzierungsprodukten mit Einbezug der Banken, können Abnehmer über Produkte wie Dynamic Discounting auch eigene überschüssige Liquidität (einkaufs-)kostensenkend verwenden.

Welche Vorteile haben die Lieferanten davon?

Lieferanten profitieren durch die Teilnahme an SCF-Programmen gleich mehrfach. Neben den attraktiven Finanzierungskonditionen, welche durch die Bestätigung der Forderungen und dem damit verbundenen Zahlungsversprechen durch den Abnehmer erzielt werden, kann ein Lieferant außerdem durch eine vorzeitige Finanzierung der eigenen Forderungen flexibel die eigene Liquidität steuern. Im Gegensatz zu traditionellen Lösungen haben Lieferanten über den CRX Marktplatz…

Lesen Sie das vollständige Interview auf: https://www.crxmarkets.com/en/trendreport-interview-digitale-working-capital-optimierung/

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
by geralt / pixaby / CCO

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Digitale Working-Capital-Optimierung https://trendreport.de/digitale-working-capital-optimierung/ Mon, 25 Mar 2019 08:25:12 +0000 http://trendreport.de/?p=18841

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Frank Lutz, CEO CRX Markets AG, über neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Digitale Handelsplattformen fungieren als Marktplatz und verbinden Käufer, Lieferanten, Banken und institutionelle Investoren. Sie ermöglichen eine flexible Steuerung des Working Capitals und bieten gegenüber klassischen Bankenlösungen verschiedene Vorteile.

„Im Gegensatz zu traditionellen Lösungen haben Lieferanten Zugang zu auktionsbasierter und bankenunabhängiger Refinanzierung“, beginnt Frank Lutz, dessen Unternehmen sich auf die Supply-Chain-Finanzierung (SCF) spezialisiert hat. Die Plattformen eröffnen einen unmittelbaren Zugang zu verschiedenen Finanzierungspartnern, wodurch das zeitintensive und mühevolle Einholen von Angeboten entfällt. Heterogene finanzwirtschaftliche Ziele lassen sich in der Kombination aus dem passenden Finanzierungsmodell und -partner erreichen.

Weitere Vorteile entstehen durch den hohen Grad der Automatisierung. „Um eine Effizienzsteigerung zu erreichen“, ergänzt Lutz, „ist ein Informationsaustausch in Echtzeit zwischen dem ERP-System des Kunden und dem CRX-Marktplatz notwendig.“ Die Automatisierung durch eine vollständige Integration des ERP-Systems ermöglicht es, manuelle und zeitaufwendige Prozesse, wie die Erfassung, Verbuchung und Bezahlung von Finanzierungstransaktio­nen, zu optimieren.

Zusätzlich garantiert der diversifizierte Investorenpool eine transparente, weil auk­­tionsbasierte Preisbildung und kann durch direkten Wettbewerb auch reduzierend auf die Zinskosten wirken. „Traditionelle Finanzierer, wie Banken, können sich durch die Teilnahme an einem technologie­gestützten Supply-Chain-Programm auf ihre Rolle als Finanzpartner fokussieren, ohne sich um die Infrastruktur kümmern zu müssen“, betont Lutz auch die Vorteile der Finanzierer.

„Im Gegensatz zu traditionellen Lösungen“, vergleicht Lutz, „haben Lieferanten über den CRX-Marktplatz Zugang zu auktionsbasierter und banken­unabhängiger Refinanzierung.“

Lesen Sie das ausführliche Interview mit Frank Lutz:
https://trendreport.de/digitale-working-capital-optimierung-erklaert/

CC BY-SA 4.0 DE

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