„Smart Manufacturing – der intelligente Weg “

TREND REPORT sprach mit Malte Dieckelmann, Vice President Enterprise Software Sales – EMEA, Rockwell Automation, weltweit führender Anbieter von industriellen Automatisierungs- und Informationslösungen, über die Vorteile von mehr Intelligenz in der industriellen Fertigung und was die Daten-Cloud damit zu tun hat.

Herr Dieckelmann, auf was müssen sich Unternehmen beim Thema Smart Manufacturing einstellen?

Smart Manufacturing gewinnt bei Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Wer profitabler wachsen, seine Qualität steigern, oder nachhaltiger produzieren will, der kommt an datenbasierter Intelligenz in der Fertigung nicht vorbei. Entscheidend für die vernetzte Produktion ist dabei ein performantes Produktionsleitsystem, also ein Manufacturing Execution System (MES).

Was sind Ihrer Erfahrung nach die Triebfedern für Entscheidungsträger bei der Einführung intelligenter Fertigungslösungen?

Wir führen bei Rockwell Automation hierzu regelmäßig Gespräche mit unseren Kunden. Rund die Hälfte strebt primär eine Verbesserung ihrer Marktposition an. Die Entscheider suchen Wege, flexibler und schneller auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können. Aber auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und eine nachhaltigere, umweltschonendere Produktion sind für viele Unternehmen von großer Relevanz. Mit Smart Manufacturing, der Nutzung des IoT und intelligenten MES-Ansätzen führen wir bei Rockwell die operative Technologie und die Informationstechnologie zusammen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Effizienz zu steigern.

Worin sehen Sie die zentralen Vorteile einer intelligenteren Fertigung?

Erfolgreich sind unsere Kunden vor allem aufgrund ihrer Kompetenz im Bereich der operativen Technologie. Nicht wenige aber arbeiten noch sehr analog, teilweise sogar noch mit Stift und Papier. Die Vorteile einer MES-Einführung liegen hier natürlich anders, als bei Kunden, die in ihrer digitalen Transformation schon weiter fortgeschritten sind. Ausnahmslos jedes Unternehmen aber gewinnt durch Smart Manufacturing an Flexibilität, was letztlich geringere Kosten, höhere Erträge und zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten bedeutet.

Im Porträt: Malte Dieckelmann leitet seit 2021 das Softwaregeschäft für Rockwell Automation in der gesamten EMEA- Region. Er hat Cloud- und Softwaregeschäfte für große Anbieter wie Oracle, Microsoft, IBM und Dassault Systems in Europa und Australien/Neuseeland geleitet. In den letzten 20 Jahren hat Dieckelmann Unternehmen nahezu aller Branchen dabei unterstützt, ihre Bemühun gen zur digitalen Transformation voranzutreiben.

Ob Mittelständler oder Konzern, bei der Einführung von MES beginnen wir häufig mit einer einzigen Anlage bzw. Fertigungslinie. Im Laufe der Zeit wirken sich die Vorteile der MES-Implementierungen auf das ganze Werk oder sogar mehrere Werke aus. Hier ist es wichtig zu überlegen: Was sind die Veränderungen, die Lehren, und die Technologien, die wir in Zukunft in Betracht ziehen müssen, und wie können die Mitarbeiter erfolgreich in diese Transformation eingebunden werden? Weitere Vorteile ergeben sich dann etwa bei der technischen Befähigung durch Augmented Reality, in Anwendungsfällen des Internet of Things (IoT), oder bei Messungen der Betriebseffizienz (OEE und Production Monitoring).

Wie genau kann ein MES zu mehr Kosteneffizienz und zusätzlichen Einnahmequellen führen?

Mit der Einführung profitieren Unternehmen vor allem durch eine Verringerung des Ausschusses. Zudem bekommen sie bessere Einsicht in die Gesamtanlageneffektivität, möglicherweise sogar in Echtzeit. Durch ein neues Level an Flexibilität in der eigenen Produktion werden automatisch Ressourcen freigeschaufelt, die dann andernorts vorteilhaft eingesetzt werden können.

Worin sehen Sie die zentralen Herausforderungen bei einer MES-Einführung und wie beeinflussen diese den gesamten Prozess?

In der Implementierungsphase sind mehrere Ebenen zu beachten. Zentrale Themen vieler Kunden sind dabei Cybersecurity und Datensicherheit. Bei Rockwell Automation setzen wir daher sowohl auf unsere eigene Cybersecurity- Produkt- und Projektkompetenz als auch auf enge Partnerschaften mit Spezialisten wie Claroty, Fortinet oder Cisco.

Viele unserer Kunden profitieren zudem bereits von der Cloud. Wir haben eine großartige Partnerschaft mit Microsoft, die es ermöglicht, die Stärken verschiedener Partner zu kombinieren. Mit „Plex“ bieten wir ein Rockwell-eigenes, cloudbasiertes MES-Produkt an, das einen offenen und ganzheitlichen Ansatz verfolgt.

Wie genau setzen Sie die Cloud und „Plex“ ein, um Ihre Kunden zu unterstützen?

Der Vorteil der Cloud ist, dass ein Großteil unserer Kunden sie bereits nutzt. Alle wichtigen Daten sind an einem zentralen Ort gespeichert und können hier abgerufen werden. „Plex“ ist dabei mehr als nur ein cloudbasiertes MES-System. Es ist erfolgreich, weil es über das „klassische“ MES hinaus, auch Enterprise Ressource Planning, Lieferkettenmanagement, die Überwachung der Anlagenleistung, das Qualitätsmanagement und viele weitere Aspekte für Kunden individuell zusammenführt.

Unternehmen erhalten durch Lösungen wie „Plex“ mehr Informationen und damit tiefere Einblicke in die ­Performance ihrer Anlagen. Das ist besonders wichtig mit Blick auf die Skalierung, wenn sie mehrere Fertigungsanlagen in verschiedenen Ländern be­­treiben. Das Ergebnis ist simpel: Als multinationaler Konzern helfen wir Unternehmen dabei, durch eine intelligentere, zeitgemäße Fertigung Wachs­tum zu generieren und zudem die Vorteile einer bestehenden Cloud-Infrastruktur noch besser zu nutzen. Und das Ganze idealerweise schnell, flexibel und mit viel Industriekompetenz.

www.rockwellautomation.com

 

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