Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Tue, 05 Dec 2023 15:33:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 Siegeszug der ChatGPT-App https://trendreport.de/siegeszug-der-chatgpt-app/ Tue, 05 Dec 2023 15:33:24 +0000 https://trendreport.de/?p=44141 Ein Jahr an der Spitze der KI-Revolution: Der Siegeszug der ChatGPT-App in Deutschland

 

  • 4 Millionen wöchentliche Downloads – Ein Jahr nach seiner Einführung ist ChatGPT die dominierende KI-App in den deutschen App-Charts
  • Trotz starkem Wettbewerb: Mit 28,6 Millionen US-Dollar Verbraucherausgaben geht der OpenAI-Chatbot in Führung
  • Nur dritter Platz bei der Nutzungsdauer – Doch die Entwicklung von neuen Features wird in Zukunft längere Interaktionen mit sich bringen

 

Mit seinem Debüt am 30. November 2022 hat der KI-Chatbot „ChatGPT“ nicht nur in der Welt der KI-Expert:innen für mächtig Aufsehen gesorgt. Künstliche Intelligenz ist spätestens seit der Verbreitung von Sprachassistenten nicht nur in den Köpfen, sondern auch in den Hosentaschen und Wohnzimmern der Konsument:innen angekommen. Die Applikation lernt durch die Analyse von Unterhaltungen und eröffnet den Nutzer:innen neue Möglichkeiten der Mensch-Maschine-Interaktion. Von der lästigen E-Mail bis zum persönlichen Brief hat „ChatGPT“ die Erstellung von Inhalten revolutioniert. Nun kann die Anwendung des Entwicklers OpenAI auf ein Jahr voller Erfolge zurückblicken. Die Datenexpert:innen von data.ai haben sich die Errungenschaften einmal ganz genau angeschaut. 

Triumph eines Chatbots: ChatGPT lässt seine Konkurrenz hinter sich

Ein Jahr nach dem Start hat sich der Chatbot von OpenAI trotz starker Konkurrenz den ersten Rang der deutschen KI-App-Charts gesichert. Der Mitbewerber CharacterAI rangierte knapp dahinter. CharacterAI konzentriert sich auf menschliche Konversationen und Lifestyle-Themen. User:innen nutzen es, um fiktive Gespräche mit verschiedenen Persönlichkeiten zu führen – von Weltführer:innen bis hin zu Charakteren aus Fantasy- und Science-Fiction-Welten.

Als App ist ChatGPT seit dem 18. Mai 2023 für iOS-Geräte und seit Mitte Juli auch im Google Play Store für Android-Geräte erhältlich. Laut den Daten von data.ai wurde die ChatGPT-App in der ersten Woche nach ihrer Android-Veröffentlichung weltweit 18 Millionen Mal aus dem Google-Play-Store heruntergeladen. Dieser Boom wurde seither nicht noch einmal erreicht. Die kombinierten Downloadzahlen aus dem iOS- und Google-Play-Store sind in den letzten Wochen jedoch kontinuierlich gestiegen und liegen global seit über einem Monat konstant bei rund vier Millionen Downloads pro Woche.

 

18 Millionen Google-Play-Store-Downloads in der ersten Woche nach Launch der ChatGPT-Android-App   © data.ai

 Zukunft im Lernprozess: Neue Perspektiven für längere Sitzungen

Zum ersten Geburtstag des Chatbots hat seine mobile App weltweit rund 28,6 Millionen US-Dollar an Verbraucherausgaben generiert. In Deutschland erreichte der Chatbot ebenfalls den ersten Platz der Messungen von data.ai. Nur in Bezug auf die Nutzungsdauer konnte ChatGPT seine Spitzenposition nicht halten. Im Ranking von data.ai belegt ChatGPT nur den dritten Rang, überholt von Chai und CharacterAI. Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern, da auch OpenAI an der Entwicklung von verschiedenen Gesprächspersönlichkeiten arbeitet und dadurch längere Sitzungen in der ChatGPT-App bevorstehen. Mit anhaltendem Interesse und neuen Premium-Features ist ChatGPT also auf dem besten Weg, bis zum ersten Jahrestag der iOS-Veröffentlichung weitere zehn Millionen Installationen und Einnahmen zu generieren.

 

Weitere Informationen über data.ai finden Sie hier.

 

 

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Sales-Trends: KI beschleunigt den Verkaufsprozess https://trendreport.de/sales-trends-ki-beschleunigt-den-verkaufsprozess/ Tue, 05 Dec 2023 07:30:56 +0000 https://trendreport.de/?p=44128 HubSpot-Umfrage zeigt neue Rollen im Vertrieb auf

Knapp sechs von zehn Sales-Mitarbeitenden (58 Prozent) glauben, dass KI es ihnen einfacher machen wird, zu verkaufen. Der Grund: Kaufinteressierte werden vermehrt vor dem Kontakt mit dem Vertrieb Künstliche Intelligenz zur Produktrecherche nutzen. Jede dritte Person im Vertrieb (36 Prozent) erwartet durch diese KI-gestützte Vorabrecherche außerdem kürzere Verkaufszyklen. Das sind Ergebnisse einer Sales-Trends-Umfrage des Plattform-Anbieters HubSpot unter 1.477 Sales-Profis in 14 Märkten.

Kaufinteressierte gehen mit tieferem Wissen und mehr Selbstvertrauen in den Kontakt mit Sales

Tatsächlich recherchieren Interessentinnen und Interessenten vor einem Kauf bereits jetzt verstärkt selbst oder nutzen Self-Service-Tools. 88 Prozent der Sales-Profis geben an, dass sich ihr Gegenüber vor dem Erstgespräch bereits über das Unternehmen, die Produkte beziehungsweise Dienstleistungen (83 Prozent) oder die Angebote des Wettbewerbs (84 Prozent) informiert hat.

Die KI-gestützte Produktrecherche auf Käuferseite bedeutet für Vertriebsteams, dass die potenzielle Kundschaft mit tieferem Wissen, mehr Selbstvertrauen und mehr Entscheidungsfreude in das Gespräch mit ihnen geht. 68 Prozent der befragten Vertriebsmitarbeitenden gehen davon aus, dass sich ihre Rolle dadurch signifikant verändern wird. 67 Prozent glauben, dass KI im nächsten Jahr Kaufinteressierte bereits an den Punkt bringen wird, dass sie informierte Entscheidungen treffen können, ohne überhaupt mit dem Vertrieb gesprochen zu haben.

Die fünf wichtigsten Wachstumsstrategien 2024 aus Vertriebssicht

Strategische Beratung und Beziehungsaufbau werden im Vertrieb wichtiger

Wenn Kaufinteressierte KI zur Informationsbeschaffung nutzen, werden sich die Aufgaben im Sales verschieben. 28 Prozent der Sales-Profis sähen dann ihre wichtigste Aufgabe darin, Kaufenden zu vermitteln, dass sie die richtige Kaufentscheidung getroffen haben. 27 Prozent erwarten, dass es dann am wichtigsten ist, auf den individuellen Business Case einzugehen und Chancen der Produktnutzung aufzuzeigen. Ein Viertel geht davon aus, dass es vor allem darum gehen wird, während des Verkaufsprozesses eine gute Beziehung zur Kundschaft aufzubauen. 23 Prozent sehen die Personalisierung der gesamten Kommunikation während des Kaufprozesses als relevanteste Aufgabe an.

„Für Vertriebsmitarbeitende wird zukünftig die strategische Beratung ihrer Kundschaft in den Mittelpunkt rücken.“

Gregor Hufenreuter, Country Manager DACH & CEE von HubSpot

Gregor Hufenreuter, Country Manager DACH & CEE von HubSpot, sagt dazu: „Die Umfrage zeigt, dass der Vertrieb vor entscheidenden Veränderungen steht. Die Kundschaft wird dank KI mehr über unsere Produkte wissen, weshalb wir mehr über die Kundenbedürfnisse wissen müssen. Für Vertriebsmitarbeitende wird zukünftig die strategische Beratung ihrer Kundschaft in den Mittelpunkt rücken. Aufgaben sind, auf ihre Bedürfnisse und Herausforderungen einzugehen, Kundenbeziehungen aufzubauen und zu festigen und das Vertrauen zu stärken. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Vertrieb kann dabei helfen, diese Aufgaben erfolgreich zu meistern.”


Die fünf wichtigsten Wachstumsstrategien

Die effektivste Strategie, um das Unternehmenswachstum zu fördern, ist für die befragten Sales-Profis die Erschließung neuer Märkte (29 Prozent). Aber auch Smarketing, also die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Sales und Marketing (25 Prozent), sowie ein effizienterer Vertriebsprozess (25 Prozent) können dazu beitragen. Für 24 Prozent liegt die Strategie darin, potenzieller und bestehender Kundschaft ein personalisiertes Erlebnis zu bieten. Weitere Wachstumsstrategien sind Upselling und Cross-Selling in den Fokus zu rücken (23 Prozent) sowie Daten effektiver zu nutzen (22 Prozent).

 

Studiensteckbrief

Die Sales-Trends-Umfrage wurde im Juli 2023 von HubSpot mit Qualtrics durchgeführt. N=1.477 Vertriebsmitarbeitende aus B2B- und B2C-Unternehmen aus den USA, Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, UK, Japan, Singapur, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark,
Belgien und den Niederlanden.

 

 

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Im Marketing werden 2024 Superheld:innen benötigt https://trendreport.de/im-marketing-werden-2024-superheldinnen-benoetigt/ Mon, 04 Dec 2023 15:03:47 +0000 https://trendreport.de/?p=44121 „CMO Barometer” der Serviceplan Group zeigt für 2024 einen überraschend optimistischen wirtschaftlichen Ausblick, KI wird DAS Marketing-Topthema.

2024 wird ein spannendes Jahr für alle CMOs, Marketingteams und Agenturen. Nach einem herausfordernden Jahr 2023 dokumentiert das neue „CMO Barometer 2024“ der Serviceplan Group wieder mehr Optimismus und stellt oft auch wachsende Budgets in Aussicht. 767 internationale Marketing-Entscheider:innen (davon 430 aus der DACH-Region) nahmen an der umfangreichen Studie teil, die erstmals gemeinsam mit der University of St.Gallen (HSG) durchgeführt wurde. Weniger überraschend: Einigkeit der Marketingprofis darüber, dass Künstliche Intelligenz (KI) DAS Top-Thema für sie im kommenden Jahr werden wird.

Das Jahr 2023 war und ist geprägt von Krisen, die auch die Wirtschaft immer wieder vor enorme Herausforderungen stellen. Kein Wunder, dass die weiteren Erwartungen bei vielen Marktteilnehmenden eher zurückhaltend sind und Investitionen mit Vorsicht betrachtet werden. CMOs sitzen an den zentralen Schalthebeln der Unternehmen und haben ein gutes Gespür dafür, wohin die Marketing-Reise künftig geht. Ihre professionelle Einschätzung dient als wertvoller Seismograph für die Business-Stimmung in Unternehmen und Agenturen, dokumentiert die wichtigsten Trends und formuliert relevante Anforderungen.

Die drei zentralen Erkenntnisse der aktuellen Studie, die im September diesen Jahres in 11 Ländern durchgeführt wurde, geben bereits heute einen spannenden Ausblick auf das Marketingjahr 2024:

34 Prozent der internationalen CMOs (DACH-Region: 28%) blicken optimistisch auf 2024, 40 Prozent der befragten Entscheider:innen (DACH-Region: 32%) erwarten sogar steigende Marketing-Budgets.

Die Nutzung von neuen Technologien, allen voran KI, wird 2024 DAS Top-Thema im Marketing. Erfolgreiche Unternehmen und Marken schaffen in Zukunft Verbindungen aus Künstlicher und Emotionaler Intelligenz.

Die wichtigste Fähigkeit von CMOs wird die Offenheit gegenüber Trends und neuen Technologien sein. Marketing-Teams müssen zu High-Performance Organisationen werden. Kunden erwarten von ihren Agentur-Partnern ein Challenger Mindset.

Florian Haller, CEO der Serviceplan Group blickt auf Basis der Erkenntnisse des neuen „CMO Barometers“ zuversichtlich ins neue Jahr: „Die Ergebnisse zeugen zwar noch von Zurückhaltung, was die Wirtschaftslage und Investitionen angeht, aber die Tendenz geht klar in Richtung Optimismus. Wir werden uns gemeinsam diesen Herausforderungen stellen und mit ihnen wachsen. An unserer Seite haben wir dafür ein neues, spannendes Instrument: Künstliche Intelligenz kann, wenn sie richtig eingesetzt wird, unseren Arbeitsalltag erleichtern, Lösungen für komplexe Fragestellungen bieten und Innovationen auf ein neues Level heben. Nicht überraschend, dass KI 2024 das bestimmende Thema bei den CMOs ist.“

Neben der Künstlichen Intelligenz als zentrales Top-Thema für das Marketingjahr 2024, das 32 Prozent der befragten 430 Entscheider:innen in der DACH-Region auf Platz 1 gewählt haben, folgt mit 11 Prozent Sustainability auf Platz 2.

Corina Kurscheid, Global Associate VP Personal Care bei der Beiersdorf AG bestätigt die beiden zentralen Challenges: „Ich sehe zwei heiße Themen für das kommende Marketingjahr: Als erstes Nachhaltigkeit, konkret Greenwashing vs. Greenhushing, und als zweites KI, die Integration und Nutzung sowie aber auch die Vermeidung von Missbrauch.“

Marco Buschmeier, Director Global Marketing (CMO), delta pronatura Dr. Krauss & Dr. Beckmann KG verweist zudem auf die veränderte Erwartungshaltung der Kund:innen: „Das Thema Nachhaltigkeit wird massiv an Geschwindigkeit zunehmen. Konsument:innen haben immer häufiger klare Erwartungen an Marken, dass diese nachhaltig sein müssen. Die Konsequenzen aus Green Deal, CSRD etc. werden massiv sein.“

Automatisierung im Marketing wird 2024 weiter dynamisch voranschreiten

Nils Klamma, CMO von Lexus Deutschland skizziert konkret die Marketing-To-Dos für 2024: „Marke wird in Zukunft DER Erfolgsfaktor sein. Es gilt, die richtige Journey für seine Marke zu definieren. In 2024 wird sich deshalb alles um die Optimierung der Journey, inklusive Data, KI und Stack drehen. Nicht neu, aber es entwickelt sich schnell und ist ein absolutes Prio-Thema. Darüber hinaus gilt es zu eruieren, wie man Nachhaltigkeit besetzt. Auch wenn die Zielgruppen deswegen heute noch nicht kaufen. In Zukunft wird das ein Hygienefaktor sein, den jede Marke braucht.“

Über die Hälfte der befragten CMOs sehen Künstliche Intelligenz, Machine Learning & Marketingautomatisierung als den zentralen Marketingtrend 2024.

Roger Strack, CMO beim ADAC erläutert die damit verbundenen Herausforderungen: „2024 wird die weitere Automatisierung durch neue, zusätzliche Anwendungen im Marketing zentral sein. Und zwar in allen Bereichen: Ob Content-Erstellung, Aussteuerung oder Analytics. Neue Tools und Anwendungen werden mit dem Ziel eingesetzt, persönlicher, effizienter und effektiver zu kommunizieren. Hier müssen wir flexibel und agil testen, um Learnings zeitnah in operatives Doing zu überführen.“

Internationaler Blick zeigt spannende Unterschiede

Die internationale Studie der Serviceplan Group in Zusammenarbeit mit der University of St.Gallen ermöglicht auch einen spannenden Ländervergleich. Dieser zeigt deutlich, dass die Ausstattung von Marketingteams von Markt zu Markt unterschiedlich sein wird: Großbritannien und die Niederlande etwa konzentrieren sich auf eine höhere Relevanz bei den richtigen Formaten, anstatt neue Prozesse und Strukturen zu schaffen. Internationale Einigkeit herrscht dagegen bei den beiden dominierenden Marketingtrends 2024: KI und Nachhaltigkeit.

Simon Philip Rost, Chief Marketing Officer, GE Healthcare Solutions for Enterprise Imaging erklärt, worauf es künftig bei erfolgreicher Zielgruppen-Kommunikation ankommt: “2024 zusammengefasst: Hyper-Personalisierung, Advanced Analytics und Generative AI. Und dies immer im Kontext von Stärkung von Brand Purpose, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung.“

CMOs benötigen in Anbetracht der Herausforderungen im Jahr 2024 Superkräfte 

Spannend ist beim aktuellen „CMO Barometer“ stets ein Vergleich mit der letzten Befragung: Mit Blick auf 2023 nannten die befragten CMOs ihrerzeit noch eher allgemeine Leadership-Skills im Sinne der Stärkung der Zukunftsfähigkeit. Für 2024 ergab die Studie, dass künftig vor allem Umsicht, Weitsicht und Umsetzungskraft gefragt sind.

Kerstin Köder, Head of Marketing EMEA bei SAP beschreibt die benötigte Superkraft der CMOs wie folgt: „Connector und Orchestrator der End-to-End Customer Journey sein, auch wenn wir nicht alle Touch Points selbst ownen! Wer sonst stellt sicher, dass Kunden eine begeisternde Journey erleben?! CMOs jonglieren mit externen Marktdaten, internem Prozesswissen und Mitarbeiterführung, sind dabei immer nah am Kunden und nah an Stakeholdern und vereinen stets das notwendige technische Know-how mit Kreativität.“

Die Ergebnisse der umfangreichen Studie zeigen zudem, dass die CMOs 2024 noch viel mehr Manager der Komplexität sein müssen als zuvor.

 

„Marketingexzellenz = Marketingstrategie x Handwerk x Kreativität.“

Professor Dr. Sven Reinecke, Executive Director, University of St.Gallen

Proaktiv, strategisch und kreativ: Die Erwartungen an Agenturen sind komplex

Sehr klare Erkenntnisse fördert das „CMO Barometer“ auch mit Blick auf die Erwartungshaltung von Kund:innen gegenüber ihren Kommunikationsdienstleistenden zu Tage. 2024 müssen Agenturen ein Challenger Mindset auf Augenhöhe mitbringen, um Kundenherausforderungen zu erkennen und diese proaktiv strategisch bzw. kreativ zu lösen. Die erwarteten Impulse und die geforderten Fähigkeiten sind dabei breit gestreut. Daher wundert es nicht, dass Vertreter:innen auf Kundenseite unterschiedliche Ansprüche haben:

Sandra Viertauer, Head of Global Marketing & Communications bei Rosenthal wünscht sich von ihren Agenturen: „Auf die jeweilige Situation des Kunden individuell einzugehen – not one fits all.“ Philipp Langenbach, Generalbevollmächtigter und Leiter Marketing & PR bei der UmweltBank AG erwartet vor allem messbare Ergebnisse: „Das erwarte ich von Agenturpartnern: In Kennzahlen statt Kreation denken.“

Julia Zimmermann, Partnerin Brand Strategy & Positioning bei der Future Marketing (Teil der Serviceplan Group) empfiehlt Agenturen: „Der Schlüssel zur wahren Partnerschaft zwischen Agentur und CMOs ist der offene Diskurs über aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Unternehmens mit einer klaren Ausrichtung auf die Zukunftsfähigkeit und Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs. Agenturen müssen in Zukunft helfen, Businessmodelle resilient und skalierbar aufzustellen. Sonst verpassen sie selbst den notwendigen Schritt in die Zukunft.“

Felix Bartels, CMO der Serviceplan Group nimmt den in der Studie zentral geäußerten Wunsch an die künftige Rolle von Agenturen an und sagt: „Für CMOs sind Agenturen als Challenger entscheidend. Klare Erwartungshaltung ist, die neuen Trends und Entwicklungen richtig einzuordnen, daraus konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen und durch intelligente Umsetzungsstrategien wirklichen Impact zu erzeugen.“

Für die University of St.Gallen, die erstmals gemeinsam mit der Serviceplan Group an der Umsetzung und Auswertung des „CMO Barometers“ arbeitete, skizziert deren Executive Director, Professor Dr. Sven Reinecke, die aus seiner Sicht relevante Erfolgsformel im Marketing: „Marketingexzellenz = Marketingstrategie x Handwerk x Kreativität. Alle drei Elemente verlangen permanente Weiterentwicklung, um kontinuierlich die Basis für Spitzenleistungen zu legen.“

 

Das CMO Barometer 2024 der Serviceplan Group zeigt: Das Marketing braucht Superheld:innen. // Quelle: Serviceplan Group

Das „CMO Barometer 2024“:

Das „CMO Barometer“ ist eine umfangreiche, jährliche internationale Studie durchgeführt von Serviceplan Group. In diesem Jahr war zudem erstmals die University of St.Gallen involviert. Basierend auf einer Online-Befragung von Marketingverantwortlichen aus Unternehmen jeder Branche und Größe, haben sich im September 2023 insgesamt 767 CMOs aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz, UK und Middle East beteiligt. Die Marketing-Profis teilen dabei exklusiv ihre Einschätzungen für das Marketingjahr 2024.

 

 

Weitere Details zu den Ergebnissen finden Sie hier.

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Marketing Trends 2024 https://trendreport.de/marketing-trends-2024/ Mon, 04 Dec 2023 07:00:37 +0000 https://trendreport.de/?p=44109



Diese Trends werden Marketing-Entscheider*innen 2024 umtreiben



 London / München, 29. November 2023 – Kantar, eines der weltweit führenden Unternehmen für Marketingdaten und -analysen, stellt heute ihre Marketing Trends 2024 vor. Die Studie kombiniert eine Vielzahl von Einstellungs- und Verhaltensdaten von Verbraucher*innen, um Marketing-Entscheider*innen dabei zu helfen, ihre Wachstumsstrategien für 2024 zu schärfen. Laut Kantar werden die folgenden 10 Marketingtrends im kommenden Jahr das Marketing bestimmen und den entscheidenden Unterschied machen:

1: KI geht in die nächste Runde

Etwa 67 % der Marketingspezialist*innen bewerten die Möglichkeiten generativer KI als positiv. Und da die Branche KI bereits konkret für die Entwicklung neuer Inhalte nutzt, wird es im nächsten Jahr und darüber hinaus immer wichtiger werden, die Effektivität dieses Outputs zu verstehen und einordnen zu können.

2: Werte stehen an erster Stelle

 Verbraucher*innen stellen immer lautere Forderungen an Marken. Weltweit geben 80 % an, dass sie sich bewusst dazu entschieden haben, von Unternehmen zu kaufen, die aus ihrer Sicht wichtige Anliegen unterstützen. Deshalb müssen Unternehmen künftig sicherstellen, dass ihre Marke mit dem allgemeinen Werteverständnis im Einklang steht.

3: Klare Botschaften treffen auf Cancel Culture

2024 werden sich diejenigen Marken einen Platz in den Herzen der Verbraucher*innen erobern, die sich auf eine Weise zu globalen Themen äußern, die mit ihrer Marken-DNA übereinstimmen. Trotz möglicher kurzfristiger Kontroversen wird sich ein solches Vorgehen über kurz oder lang für Unternehmen auszahlen.

4: Der Kampf um Aufmerksamkeit und Emotionen wird sich weiter intensivieren

Die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Emotionen in der Werbung ist hinlänglich bekannt. Bei der Wirkungsmessung setzen jedoch 62 % der Werbetreibenden nach wie vor auf banale Verhaltenskennzahlen wie etwa die Betrachtungsdauer. Der Einsatz von KI-basierten Lösungen ist auch hier auf dem Vormarsch und wird Marketingspezialist*innen zunehmend dabei helfen, die Aufmerksamkeit für digitale Werbung ganzheitlich zu messen und ihre Performance präzise vorherzusagen.

5: Wandel hin zu ganzheitlichen Erfolgsmetriken

Wir wissen, dass 42 % der Unternehmen inzwischen Nachhaltigkeitskennzahlen in ihre KPIs einbeziehen – im Jahr 2021 waren es lediglich 26 %. Dies zeugt von einem Trend hin zu mehr Gleichgewicht zwischen Gewinn, Umwelt und Menschen: Und zwar nicht als Kompromiss, sondern als Geschäftsstrategie.

6: Nachhaltiges Wachstum verlangt radikale Innovationen

 Marken, die als innovativ wahrgenommen werden, verzeichnen dreimal mehr Wachstum als solche, denen dies nicht gelingt. Allerdings sehen wir ein sehr niedriges Innovationsniveau in den Jahren nach der Pandemie. Innovation, insbesondere radikale Innovation, wird jedoch für jede Marke wichtig sein, die 2024 bestmöglich wachsen möchte.

 7: Challenger Marken schaffen den Durchbruch

In der FMCG/CPG-Branche haben „Challenger Brands“ in der Vergangenheit überproportionales Wachstum erfahren, indem sie etablierte Konzepte, Ideen und Verbraucherbedürfnisse in Frage stellen. Da jede/r zweite Verbraucher*in weltweit lieber kleinere Marken kauft, wird dieser Weg auch weiterhin von Erfolg gekrönt sein. Große Marken müssen an ihrer Agilität, der Geschwindigkeit bei Markteinführungen, der Verbraucherorientierung und der datengestützten Entscheidungsfindung arbeiten, um Schritt zu halten.

8: Die Kraft der Premiumstrategie

 Angesichts der Inflation, die den Konsument*innen zu schaffen macht, und der zunehmenden Verbreitung von Eigenmarken setzen Unternehmen vermehrt auf Preisaktionen, Shrinkflation und Rabatte, um ihre Marktanteile zu halten. Unsere Daten zeigen, dass Premium-Strategien ein Weg zum Erfolg sind: Im Kantar BrandZ-Ranking 2023 waren 52 % der Top-Marken weltweit aus dem Premium-Segment, gegenüber 42 % im Jahr 2020. 2024 werden Marketingverantwortliche also das Preismanagement in den Vordergrund stellen müssen, um sicherzustellen, dass Preis und Wert übereinstimmen.

9: Leben jenseits der Suchmaschine

Mit dem Aufkommen von KI und großen Sprachmodellen durchläuft die Internetsuche eine Umbruchphase. Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass Online-Suchmaschinen inzwischen der fünftstärkste Touchpoint in Bezug auf die Markenwirkung sind, während sie 2018 noch auf Platz 11 standen. Jetzt ist es für Marken an der Zeit, ihre digitale Strategie und ihre Inhalte zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie dort auftauchen, wo die Verbraucher*innen sind.

10: Retail Media auf dem Vormarsch

Unsere Daten zeigen, dass 56 % der Werbefachleute im Einzelhandel in den USA und Kanada in Zukunft mehr in Retail Media, also Werbung auf Online-Plattformen von Einzelhändlern, investieren werden. Auch in Deutschland sehen wir diesen Trend. Mit Blick auf das Jahr 2024 benötigen Käufer*innen und Verkäufer*innen unabhängige Messverfahren, um die Leistung der Kanäle bewerten zu können und bessere Werbeerlebnisse zu schaffen.

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Nachhaltiger Tourismus https://trendreport.de/nachhaltiger-tourismus/ Sat, 02 Dec 2023 07:30:38 +0000 https://trendreport.de/?p=44104



Wie klimaschonendes Reisen funktionieren kann



29. November 2023 – Nachhaltiger Tourismus ist in aller Munde. Doch wie geht klimaschonendes Reisen? Anderswo erklärt, worauf es ankommt, und hält jede Menge Inspirationen für einen nachhaltigen Urlaub parat. Die neue Jahresausgabe des Magazins erscheint am 1. Dezember.

Bonn, 29. November 2023 – Blauer Himmel, kristallklares Wasser, gesunde Wälder und zufriedene Menschen – die heile Welt, mit der viele Tourismusregionen werben, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Wie Tourismus gestaltet sein muss und wie man als Urlauber*in dazu beitragen kann, dass man nicht nur sich selbst, sondern auch künftigen Generationen noch unbeschwertes Reisen ermöglicht, das zeigt das Anderswo-Magazin 2024.

Die neue Ausgabe des Magazins für nachhaltiges Reisen informiert die Leser*innen darüber, was man unter nachhaltigem Tourismus versteht und wie nachhaltig oder wie wenig nachhaltig die Deutschen bereits reisen. Das Magazin liefert aber nicht nur wichtige Hintergrundinformationen über Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Urlaubsgestaltung. Mit vielen konkreten und inspirierenden Reiseideen quer durch Europa will Anderswo vor allem zeigen, dass nachhaltiges Reisen nicht Verzicht bedeutet, sondern einen Mehrwert liefert.

So hat die Anderswo-Redaktion wieder viele interessante Reiseziele und spannende Geschichten recherchiert und zeigt, wie nachhaltige Alternativen zum klassischen Flug- und Pauschalurlaub aussehen können. Die aktuelle Jahresausgabe 2024 legt dabei einen Schwerpunkt auf nachhaltige Unterkünfte und klimaschonende Aktivitäten vor Ort. In der aktuellen Ausgabe lesen Sie unter anderem:

  • Von Hotel zu Hotel: Für das Anderswo-Magazin 2024 kombiniert die Redaktion einige Blaue Schwalbe-Unterkünfte zu individuellen Aktivreisen. So kann man im Zuge einer Urlaubsreise gleich mehrere nachhaltige Unterkünfte kennenlernen. Für Autorin Katharina Garus geht es so auf Radreise ins Allgäu. Und Tim Albrecht wandert mit seinem Sohn durch Südtirol.
  • Alles andere als einsam: Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für einen Urlaub allein. Der Vorteil: Man muss keine Kompromisse bei der Urlaubsplanung eingehen und ist offener für neue Menschen und Erfahrungen. Anderswo spricht mit Sarah Glöckner von The Female Traveller, einem Internetportal für allein reisende Frauen, und berichtet von persönlichen Erfahrungen beim Alleinreisen.
  • Klare Sternennächte in der Rhön: Aufgrund zunehmender Lichtverschmutzung gibt es immer weniger dunkle Orte in Europa. Dabei ist Dunkelheit extrem wichtig für Mensch und Natur. Chefredakteurin Regine Gwinner genießt im Sternenpark Rhön, einem der vier Parks in Deutschland, in denen die natürliche Nachtlandschaft unter Schutz steht, atemberaubende Sternennächte.
  • Klimaschonende Unterkünfte: Im Blaue Schwalbe-Sonderheft stellt Anderswo auf mehr als 20 Seiten ausgezeichnete nachhaltige Unterkünfte in ganz Europa vor. All diesen hat die Anderswo-Redaktion die Auszeichnung Blaue Schwalbe für ein vorbildliches Nachhaltigkeitsengagement verliehen. Im Sonderheft beleuchtet Kim Nagel außerdem das Thema Foodwaste in der Hotellerie – und trifft dabei Menschen, die sich kreativ gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen.

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Origify von Bosch https://trendreport.de/origify-von-bosch/ Sat, 02 Dec 2023 07:00:35 +0000 https://trendreport.de/?p=44099 .avia-image-container.av-lpn19f36-3237e689976de0b5670d8b0cdd82ae0e img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lpn19f36-3237e689976de0b5670d8b0cdd82ae0e .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Origify von Bosch gibt Sneakern und anderen Produkten einen digitalen Fingerabdruck als Schutz gegen Fälscher

  • Authentifizierungslösung Origify macht Eingriffe am Produkt überflüssig
  • Mehr Transparenz in der Produktdistribution und bessere Kontrolle von OEM-Herstellern

Stuttgart, 29. November 2023 – Sneaker verschiedener Hersteller gelten als begehrte Sammelobjekte und auch als Wertanlage. Bestimmte Modelle werden sogar für fünfstellige Summen gehandelt. Längst werden die teuren Kultmodelle in Massen gefälscht – und so wird für manche Kunden aus einem vermeintlich guten Kauf ein teurer Reinfall, hinzu kommt der Imageschaden für die Hersteller. Auf das Produkt oder die Verpackung aufgebrachte Merkmale zur Authentifizierung werden längst auch imitiert – selbst anerkannte Experten brauchen einige Minuten, ein Produkt wie ein paar seltene und damit wertvolle Sneaker zu authentifizieren. Mit Origify bietet Bosch eine Lösung, die Luxusprodukte bereits in der Fertigung bzw. Verpackungsphase mit einem digitalen Fingerabdruck versieht. Dazu wird jedes einzelne Produkt in der laufenden Fertigung standardisiert optisch erfasst, also fotografiert. Die dazu geeigneten Bereiche des Produkts werden bei der Einrichtung der Technologie festgelegt und werden dann in der laufenden Fertigung automatisiert erfasst. Das Bild wird anschließend in einen binären und nicht manipulierbaren Datensatz mit wenigen Kilobyte umgewandelt, der in einer sicheren Cloud gespeichert wird.

Echtheitsprüfung per App

Diese einmal registrierten Produkte wie ein Paar Sneaker lassen sich zukünftig in wenigen Sekunden überprüfen. Nötig ist dazu ein geeignetes Smartphone und die Origify-App oder eine Hersteller-App, die über eine Schnittstelle bzw. ein Software Development Kit an die Origify-Datenbank angebunden ist. Bei einem Paar Schuhe gibt die App eine Maske der zu fotografierenden Zone vor. Ist das Handy entsprechend ausgerichtet, kann die Technologie von Origify in wenigen Sekunden vergleichen, ob die Merkmale dem bei der Fertigung hinterlegten Datensatz entsprechen. Das funktioniert sogar noch dann, wenn sich geringe Anteile der Oberfläche durch Lagerung oder Gebrauch verändert haben. Hat ein Schuh oder ein anderes Produkt hingegen starke Gebrauchsspuren, unter denen die Oberfläche gelitten hat, ermöglicht die Technik keine sichere Identifikation mehr. „Der Kern unserer Technologie ist ein optisches System, das einzigartige, vom Auge nicht wahrnehmbare Unterscheidungsmerkmale auch in laufender Massenfertigung aufnimmt, in einen nicht manipulierbaren Datensatz umwandelt und so die Identifikation und Nachverfolgbarkeit eines Produktes per App erlaubt. Das ist für eine große Menge an Produkten aus den verschiedensten Bereichen – Schuhe, Brillen, Uhren und Schmuck und vielen weiteren möglich“, sagt Oliver Steinbis, der das Projekt im Bosch-Konzern verantwortet.

Ersterfassung als Teil der Qualitätssicherung

Zur initialen Erfassung eines Produktes bei der Produktion oder während der Verpackung bietet Bosch ein eigenes Origify-Kameramodul. Unternehmen, die bereits in der Qualitätssicherung mit bildgestützten Verfahren arbeiten, können je nach Voraussetzungen auch diese Systeme zur Erfassung nutzen. Die Umwandlung des Bildes in einen binären Datensatz dauert wenige Sekunden, die Ablage in der sicheren Cloud erfolgt automatisch. „Für uns als Konzern war eine Entwicklungsgrundlage, dass sich die Technologie auch in industrielle Prozesse einfügt, um Produkte in großen Mengen kosteneffizient zu erfassen. Hersteller profitieren so mehrfach von dem System, das keinen Eingriff in die Produkte oder eine Markierung oder die Anbringung von NFC-Chips erfordert. Die App-Funktionalitäten zur Authentifizierung durch Händler, Kunden oder andere berechtigte Personen sind über unser Software Development Kit in bestehende Hersteller-Apps für den Handel oder Endkunden integrierbar“, beschreibt Oliver Steinbis die Eigenschaften von Origify. Die Technologie bietet für Endkunden, den Handel und die Hersteller selbst ein Plus an Sicherheit – neben der Authentifizierung können auch die Supply Chain oder OEM-Produzenten, die im Auftrag einer großen Marke Ware herstellen, besser überwacht werden.

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Nachhaltige Ernährung https://trendreport.de/nachhaltige-ernaehrung/ Fri, 01 Dec 2023 20:41:17 +0000 https://trendreport.de/?p=44116



Studie: Mehr als acht von zehn jungen Bundesbürgern achten bei der Ernährung auf Nachhaltigkeit



Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr, sondern inzwischen tief im Leben der 18- bis 34-Jährigen verankert. So spielt für 82 Prozent eine nachhaltige und gesunde Ernährung eine immer größere Rolle. 62 Prozent aus dieser Gruppe kaufen beispielsweise saisonales Obst und Gemüse. Und 59 Prozent verwerten Lebensmittelreste, um sie nicht wegzuwerfen. Dies zeigen die Ergebnisse der Studie „Zukunft Gesundheit 2023“ der vivida bkk und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Befragt wurden 1.071 Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren.

Villingen-Schwenningen – „Der Kauf von Produkten passend zur Saison sowie aus der Region ist eine gute Möglichkeit, für Nachhaltigkeit auf dem Teller zu sorgen“, sagt Sophia Hauser, Ernährungsexpertin bei der vivida bbk. „Regionale und saisonale Produkte sind oft nicht nur preiswerter, sie haben auch eine bessere Ökobilanz. Denn Lagerung und lange Transportwege entfallen.“ Da regionale Produkte reifer geerntet werden, enthalten sie zudem mehr Nährstoffe als Importware.

Junge Menschen, die auf Nachhaltigkeit achten, greifen allerdings nicht unbedingt zu Produkten mit Bio-Siegel. Das macht nur ein Drittel der Befragten (36 Prozent). Denn der Bio-Landbau hat seinen Preis. Die Mehrkosten belasten das Budget der jungen Erwachsenen ab 18 Jahren und führen zu Zurückhaltung beim Kauf. Interessant ist jedoch: Zahlen die Eltern die Einkäufe, was bei den unter 18-Jährigen in der Regel der Fall ist, greift fast die Hälfte der umweltbewussten Jugendlichen zu Bio-Produkten.

Gesundheit ist für junge Erwachsene bei der Ernährung am wichtigsten

93 Prozent der jungen Menschen spüren, dass eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung positive Effekte auf ihre Gesundheit hat. Und acht von zehn haben dadurch mehr Energie, um den Alltag zu bewältigen. Das sind auch die Hauptmotive für eine nachhaltige sowie vielfältige Ernährung. „Kein Lebensmittel allein enthält alle Nährstoffe. Je abwechslungsreicher wir essen, desto geringer ist das Risiko einer einseitigen Ernährung“, empfiehlt Hauser. Vielfalt entsteht, wenn Gemüse, Obst und Getreide durch Milchprodukte sowie ab und zu durch Fisch und Fleisch ergänzt werden. Pflanzliche Lebensmittel sollten dabei den Hauptteil der Ernährung ausmachen. „Denn bei der Produktion von tierischen Lebensmitteln werden mehr Ressourcen verbraucht und schädliche Treibhausgase freigesetzt als bei pflanzlichen Lebensmitteln“, so Hauser. Bereits die Hälfte der nachhaltigkeitsorientierten jungen Menschen (51 Prozent) hat den Fleischkonsum grundsätzlich verringert, zeigt die Studie. Allerdings gilt das für Frauen (59 Prozent) deutlich häufiger als für Männer (42 Prozent).

Dennoch nehmen junge Menschen insgesamt noch zu viel ungesunde Lebensmittel wie Fast Food oder zuckerhaltige Getränke zu sich, wie der Kindergesundheitsbericht der Stiftung Kindergesundheit von 2023 zeigt. „Unser Ziel muss es sein, junge Menschen noch stärker darüber aufzuklären, welche Lebensmittel ihrem Körper guttun und was ihm schadet“, fordert Hauser abschließend.

Die eigene Ernährung gesünder und nachhaltiger zu gestalten, kann man lernen. Die vivida bkk unterstützt dabei zum Beispiel mit den Online-Kursen „Nachhaltiger leben – flexitarisch essen“ und „Gesunde Ernährung.

Die Studie „Zukunft Gesundheit 2023 – Jungen Bundesbürger auf den Puls gefühlt“ finden Sie als PDF hier: www.vividabkk.de/studie

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Hochaufgelöste Niederschlagskarten mittels KI https://trendreport.de/hochaufgeloeste-niederschlagskarten-mittels-ki/ Fri, 01 Dec 2023 20:00:52 +0000 https://trendreport.de/?p=44094 .avia-image-container.av-lpn0tkma-3a42941f6cfa8af78b6916d0a6c289d4 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lpn0tkma-3a42941f6cfa8af78b6916d0a6c289d4 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Forschende des KIT haben erstmals mithilfe von Deep Learning sowohl die räumliche als auch die zeitliche Auflösung grober Niederschlagskarten verbessert

starke Niederschläge können Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Erdrutsche auslösen. Um die durch den Klimawandel zu erwartenden Änderungen der Häufigkeit dieser Extreme vorherzusagen, sind globale Klimamodelle notwendig. In einer Studie zeigen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) erstmals eine Methode  auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI), mit der sich die Genauigkeit der von globalen Klimamodellen erzeugten groben Niederschlagsfelder erhöhen lässt. Ihnen gelang es, die räumliche Auflösung von Niederschlagsfeldern von 32 auf zwei Kilometer und die zeitliche von einer Stunde auf zehn Minuten zu verbessern. Diese erhöhte Auflösung ist notwendig, um das zukünftig häufigere Auftreten von lokalen Starkniederschlägen und die dadurch bedingten Naturkatastrophen besser vorhersagen zu können. (DOI 10.1029/2023EA002906)

Viele Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Erdrutsche sind direkte Folgen von extremen Niederschlägen. Forschende erwarten, dass mit steigenden Durchschnittstemperaturen extreme Niederschläge weiter zunehmen werden. Um sich an ein sich änderndes Klima anzupassen und frühzeitig auf Katastrophen vorbereiten zu können, sind genaue lokale und globale Informationen über den aktuellen sowie zukünftigen Wasserkreislauf unerlässlich. „Niederschläge sind sowohl räumlich als auch zeitlich sehr variabel und daher schwer vorherzusagen – insbesondere auf lokaler Ebene“, sagt Dr. Christian Chwala vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Deshalb wollen wir die Auflösung von Niederschlagsfeldern, wie sie zum Beispiel von globalen Klimamodellen erzeugt werden, erhöhen und damit vor allem ihre Einordnung bezüglich möglicher Bedrohungen wie Flutkatastrophen verbessern.“

Feinere Auflösung für genauere regionale Klimamodelle

Bisherige globale Klimamodelle verwenden ein Raster, das nicht fein genug ist, um die Variabilität der Niederschläge genau darzustellen. Hochaufgelöste Niederschlagskarten können nur mit extrem rechenintensiven und daher räumlich oder zeitlich begrenzten Modellen erzeugt werden. „Wir haben deshalb ein Generatives Neuronales Netz – GAN genannt – aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz entwickelt und es mit hochauflösenden Radarniederschlagsfeldern trainiert. Das GAN lernt dabei, wie es realistische Niederschlagsfelder und deren zeitliche Abfolge aus grob aufgelösten Daten generiert“, erklärt Luca Glawion vom IMK-IFU. „So ist das Netz in der Lage, aus den sehr grob aufgelösten Karten realistische hochaufgelöste Radarniederschlagsfilme zu erstellen.“ Diese verfeinerten Radarkarten zeigen nicht nur, wie sich Regenzellen entwickeln und bewegen, sondern rekonstruieren auch präzise die lokalen Regenstatistiken mit entsprechender Extremwertverteilung.

„Unsere Methode dient als Grundlage, um grob gerasterte Niederschlagsfelder auf eine Auflösung zu bringen, die der hohen raum-zeitlichen Variabilität von Niederschlag gerecht wird und die Untersuchung regionaler Auswirkungen erst ermöglicht“, sagt Julius Polz vom IMK-IFU. „Unsere Deep-Learning-Methode ist dabei um mehrere Größenordnungen schneller als die Berechnung solch hochaufgelöster Niederschlagsfelder mit numerischen Wettermodellen, die üblicherweise genutzt werden, um Daten von globalen Klimamodellen regional zu verfeinern.“ Die Methode generiere außerdem ein Ensemble verschiedener möglicher Niederschlagsfelder. Dies sei entscheidend, da für jedes grob aufgelöste Niederschlagsfeld eine Vielzahl an physikalisch plausiblen hochaufgelösten Lösungen existiert. Ein Ensemble ermögliche, ähnlich wie bei der Wettervorhersage, die damit einhergehende Unsicherheit genauer zu erfassen.

Höhere Auflösung ermöglicht Zukunftsprognosen in einer sich klimatisch verändernden Welt

Die Ergebnisse zeigen, dass mithilfe des von den Forschenden entwickelten KI-Modells und der geschaffenen methodischen Grundlage in Zukunft neuronale Netze eingesetzt werden können, um die räumliche und zeitliche Auflösung des von Klimamodellen berechneten Niederschlags zu verbessern. Damit könnten die Auswirkungen und Entwicklungen des Niederschlags in einem sich ändernden Klima genauer dargestellt und untersucht werden.

„Im nächsten Schritt werden wir die Methode auf globale Klimasimulationen anwenden, die spezifische Großwetterlagen in eine zukünftige, klimatisch veränderte Welt übertragen – etwa in das Jahr 2100. Durch die höhere Auflösung der mit unserer Methode simulierten Niederschlagsereignisse lässt sich dann besser abschätzen, wie sich beispielsweise die Wetterlage, die 2021 das Hochwasser an der Ahr verursacht hat, in einer zwei Grad wärmeren Welt ausgewirkt hätte“, erklärt Glawion. Solche Informationen seien entscheidend, um Maßnahmen für eine nachhaltige Klimaanpassung entwickeln zu können. (swi)

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Schiffsrecycling in Deutschland https://trendreport.de/schiffsrecycling-in-deutschland/ Thu, 30 Nov 2023 07:30:55 +0000 https://trendreport.de/?p=44067 .avia-image-container.av-lpk47rfh-1340c76130574f4179b255ce6b6b38b9 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lpk47rfh-1340c76130574f4179b255ce6b6b38b9 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Nachhaltiges Schiffsrecycling in Deutschland – Ergebnisse einer Studie zum Marktumfeld

In Ihrem Koalitionsvertrag betont die Ampelkoalition die Notwendigkeit einer wettbewerbsfähigen maritimen Wirtschaft, von klimafreundlichen Schiffsantrieben, von der Stärkung des Schiffbaus über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg einschließlich des Schiffsrecyclings.

Derzeit gibt es in Deutschland keine genehmigte Schiffsrecyclinganlage. Deshalb hat das Deutsche Maritime Zentrum e.V. eine Studie zur Analyse des Marktumfelds für nachhaltiges Schiffsrecycling in Europa (nach Schiffstyp bzw. -kategorie) mit Fokus auf dem Potenzial von Schiffsrecyclingwerften in Deutschland beauftragt. Dahinter steht der Gedanke, dass eine Vielzahl der beim Abwracken eines Schiffes anfallenden Produkte recycelbar ist und damit die Kreislaufwirtschaft stärken kann.

Markteintrittsbarrieren in Deutschland
Der rechtliche Rahmen für die materiellen Genehmigungsvoraussetzung einer Schiffsrecyclingwerft ist unklar. Schiffsrecyclingwerften gelten als „ortsfeste Abfallentsorgungsanlage“. Ausschlaggebend für ihre Genehmigung nach §4 des Gesetzes zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz/BImSchG) sind die Größe des Schiffes und die Menge der in ihm enthaltenen Materialien und Gefahrenstoffe.

Die Zuständigkeit zur Zulassung eines Schiffrecyclingplans wie auch die Art der Zustimmung sind in Deutschland nicht geklärt. Die Art der Zustimmung kann gemäß EU-Verordnung zum Schiffsrecycling (Verordnung (EU) Nr. 1257/2013) entweder ausdrücklich, also aktiv durch eine Freigabe des Recyclingplans durch eine Behörde, oder stillschweigend, indem die Behörde durch ihre Untätigkeit zustimmt, ohne die Zustimmung anders zu erklären, erfolgen. Ebenfalls gemäß der EU-Verordnung, ist die zuständige Behörde eine vom Mitgliedsstaat benannte Regierungsbehörde. Sie ist in einem bestimmten Gebiet oder Fachbereich für Abwrackeinrichtungen zuständig. Auch hier fehlt es in Deutschland an klaren Zuständigkeitsregelungen.

Hohe Lohnkosten, bürokratische Hürden sowie hohe Finanzierungsvolumina für den Kauf abzuwrackender Schiffe stellen in Deutschland erhebliche Markteintrittsbarrieren dar. Dies gilt auch für europäische Schiffsrecyclingwerften, wenn sie auch weniger bürokratische Hürden überwinden müssen. Der überwiegende Teil der weltweiten Schiffsrecyclingaktivitäten findet nach wie vor in Indien, Pakistan und Bangladesch statt. In Europa spielt sich der Großteil der Schiffsrecyclingaktivitäten in der Türkei ab, dies wird voraussichtlich auch zukünftig so bleiben. Im internationalen Wettbewerb nehmen die anderen europäischen Länder derzeit nur eine Nebenrolle ein – es werden geringe Stückzahlen kleinerer und mittlerer Schiffe recycelt.

Chancen für den Aufbau deutscher Schiffsrecyclingbetriebe
Stahlunternehmen werden im Zuge der Umstellung zu „Green Steel“ zukünftig mehr Stahlschrott verwenden. Green Steel ist teuer. Um ihn kostenrelevant produzieren zu können, braucht es bei seiner Gewinnung einen hohen Autonomisierungsgrad in Bezug auf den Einsatz von Personal. Einen Teil des Bedarfs kann durch aus dem Schiffsrecycling gewonnen Stahl gedeckt werden. Die maritime Wirtschaft würde damit einen Beitrag zur klima- und ressourcensparenden Kreislaufwirtschaft leisten.

Schiffsrecycling kann in Deutschland auch auf dem Areal bestehender Werften neben dem Neubau und dem Umbau/der Reparatur von Schiffen erfolgen. Voraussetzung dafür ist, dass bei der Einrichtung einer Schiffsrecyclinganlage nur ein Teil der Werft zum Zwecke des Schiffsrecyclings genutzt und ausgewiesen wird. Nur für diesen Teil des Areals des Schiffbauunternehmens müsste eine Genehmigung beantragt werden. Die bereits bestehenden Genehmigungen für das verbliebene Werftgelände blieben unangetastet. Das bedeutet, dass im Rahmen des BImSchG bereits erteilte Genehmigungen nicht verlorengehen.

In Deutschland soll die Rentabilität einer Schiffsrecyclingwerft in einem Pilotprojekt getestet werden. Ein solches Projekt will das Deutsche Maritime Zentrum gern begleiten und unterstützen, um die auftauchenden, spezifischen (v.a. rechtlichen) Probleme identifizieren und bearbeiten zu können.

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Vision des ewigen innovativen Produkts: Kreislauffabrik soll Produktion revolutionieren https://trendreport.de/vision-des-ewigen-innovativen-produkts-kreislauffabrik-soll-produktion-revolutionieren/ Thu, 30 Nov 2023 06:24:11 +0000 https://trendreport.de/?p=44015
DFG fördert Spitzenforschung am KIT mit rund 11 Millionen Euro – neuer Sonderforschungsbereich soll gravierenden Ressourcenverbrauch stoppen
Team des SFB „Kreislauffabrik für das ewige Produkt“. (Foto: wbk, KIT) Team des SFB „Kreislauffabrik für das ewige Produkt“ (Foto: wbk, KIT)

Der rasant steigende globale Ressourcenverbrauch führt laut Global Footprint Network dazu, dass im Jahr 2022 etwa 1,75 Erden notwendig gewesen wären, um ihn zu decken. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen den bisherigen linearen Wirtschaftsansatz „take, make, use, dispose“ (nehmen, machen, benutzen, entsorgen) grundlegend verändern. Ihr Lösungsansatz besteht in zirkulären Verfahren der Kreislaufwirtschaft: In der Kreislauffabrik werden gebrauchte Produkte möglichst automatisiert so aufgearbeitet, dass sie als Neuprodukte die Fabrik verlassen. Diese Arbeit steht im Fokus des neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) 1574 „Kreislauffabrik für das ewige Produkt“ am KIT, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 11 Millionen Euro fördert.

Insbesondere produzierende Unternehmen stehen vor der Herausforderung, zirkuläre Ansätze wirtschaftlich in Großserie zu gestalten. Heute finden diese meist noch in Kleinserien mit einem hohen Anteil an manuellen Arbeitsschritten an Niedriglohnstandorten statt. So beträgt der Anteil des recycelten und wieder in die Wirtschaft eingespeisten Materials am gesamten Materialeinsatz in Europa im Jahr 2022 beispielsweise erst 7,2 Prozent (siehe: www.circularity-gap.world/2023). „Als Gesellschaft können wir die von uns nicht mehr benötigten Produkte nicht immer weiter einfach nur entsorgen. Um unsere Ressourcen langfristig nutzen zu können, müssen wir konsequent in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen, um im besten Fall Produkte beziehungsweise deren Komponenten ewig nutzen zu können. Entsprechende zirkuläre Wirtschaftsansätze stehen im Fokus des neuen SFB, der am KIT die Kompetenzen der Forschenden aus Maschinenbau, Informatik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik zusammenführt“, sagt Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT.

Vision des ewigen innovativen Produkts

Bislang gilt das Remanufacturing, also das Aufarbeiten gebrauchter Produkte, als Verfahren mit dem höchsten Standard in Bezug auf Qualität und Garantie der aufgearbeiteten Produkte. „Es ist das einzige zirkuläre Verfahren, das in diesen Punkten mit einem Neuprodukt konkurrieren kann. Die Vision des SFB ‚Kreislauffabrik‘ geht jedoch weit darüber hinaus. Sie besteht darin, eine integrierte lineare und zirkuläre Produktion von Neuprodukten mit individuellem Aufarbeitungsanteil in industriellem Maßstab möglich zu machen“, so Professorin Gisela Lanza, Leiterin des wbk Institut für Produktionstechnik des KIT und Sprecherin des SFB.

Die Kreislauffabrik soll gebrauchte Produkte in aktuelle Produktgenerationen überführen, um so der Vision des ewigen innovativen Produkts näherzukommen. Auch wenn eine „ewige“ Nutzung gebrauchter Produktsubstanz praktisch nicht realisierbar erscheint, soll die Vision des ewigen innovativen Produkts eingeführt werden. Vergleichbar, so Lanza, sei dies mit dem Nordstern, der den Idealzustand darstellt und auf den alles ausgerichtet werden soll.

„Der Sonderforschungsbereich 1574 markiert einen Eckpfeiler in unserem Forschungsprogramm für das nächste Jahrzehnt am wbk Institut für Produktionstechnik. Unsere Grundlagenforschung bildet die Basis für den Wandel der Wirtschaft von linearen zu zirkulären Modellen und der Befähigung einer Kreislauffabrik für das ewige, innovative Produkt“, erläutert Lanza. Auf dieser Basis möchte sie mit ihrem Team zahlreiche anwendungsnahe Verbundprojekte mit der Industrie starten, die den Weg für eine nachhaltige und innovative Zukunft bereiten.

 

Ausgestattet mit neuster Technik, hier aus dem Bereich Additive Fertigung zur Aufarbeitung  von Metallkomponenten, startet das Team des wbk Instituts für Produktionstechnik beim SFB durch. (Foto: Beckhoff) Beckhoff
Ausgestattet mit neuster Technik, hier aus dem Bereich Additive Fertigung zur
Aufarbeitung von Metallkomponenten, startet das Team des wbk Instituts für
Produktionstechnik beim SFB durch. (Foto: Beckhoff) 
Umfassende Vorarbeiten wurden bereits geleistet, hier zu sehen am Beispiel der vom Menschen lernenden Produktionstechnik. (Foto: wbk, KIT) wbk, KIT
Umfassende Vorarbeiten wurden bereits geleistet, hier zu sehen am Beispiel
der vom Menschen lernenden Produktionstechnik. (Foto: wbk, KIT)

Themenfelder und Projektbereiche

Um die noch unbekannten Vorgänge und Mechanismen zu erforschen, beschäftigt sich das SFB-Team mit wissenschaftlichen Fragen aus Produktionstechnik, Produktentwicklung und Werkstofftechnik, Arbeitswissenschaft, Robotik, Informatik und Wissensmodellierung. Zentrale Fragestellungen sind: Wie lassen sich aus unikalen Gebrauchtprodukten Neuprodukte generieren? Wie wird ihre Funktionalität im zweiten Lebenszyklus gewährleistet? Wie können Menschen komplexe Problemlösungsstrategien erlernen und wie werden diese Strategien auf automatisierte Produktionstechnik übertragen? Wie lässt sich dies in einem wandelbaren, autonomen Produktionssystem wirtschaftlich umsetzen, um zirkuläre Produktion in Großserie am Hochlohnstandort zu ermöglichen? Wie lassen sich Daten und Informationen nutzen, um den Prozess weiter zu verbessern?

Das SFB-Vorhaben ist in drei Projektbereiche gegliedert: Projektbereich A erforscht die Planung und Steuerung der Kreislauffabrik, um den maximalen Werterhalt von unikalen Gebrauchtprodukten für den Primärmarkt zu erreichen, Projektbereich B entwirft Messstrategien zur Erfassung, Modellierung und Bewertung des individuellen Produktzustands sowie zur Erfassung und Interpretation der menschlichen Prozessausführung und Projektbereich C erschafft ein voll modulares Produktionssystem, das eine fortlaufende Adaption auf immer neue Produktinstanzen ermöglicht. Der Aufbau der Kreislauffabrik im Labormaßstab ist in der ersten Förderperiode geplant. Die DFG fördert das Projekt vom 1. April 2024 bis zum 31. Dezember 2027 mit rund 11 Millionen Euro.

Beteiligte Forschungseinrichtungen

Karlsruher Institut für Technologie:

  • Institut für Angewandte Materialien: Dr. Stefan Dietrich, Prof. Volker Schulze
  • Institut für Anthropomatik und Robotik: Prof. Tamim Asfour, Prof. Jürgen Beyerer, Prof. Gerhard Neumann, Prof. Rainer Stiefelhagen
  • Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation: Prof. Barbara Deml
  • Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme: Prof. Kai Furmans
  • Institut für Industrielle Informationstechnik: Prof. Michael Heizmann
  • Institut für Nanotechnologie: Dr. Michael Selzer
  • Institut für Produktentwicklung: Prof. Albert Albers, Prof. Tobias Düser, Dr. Patric Grauberger, Prof. Sven Matthiesen
  • Institut für Produktionstechnik: Prof. Jürgen Fleischer, Prof. Gisela Lanza, Prof. Volker Schulze, Prof. Frederik Zanger

Fraunhofer-Gesellschaft:

  • Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung: Prof. Jürgen Beyerer, Dr. Julius Pfrommer

Hochschule Aalen – Technik und Wirtschaft:

  • Prof. Nicole Stricker

Universität Stuttgart:

  • Institut für Künstliche Intelligenz: Jun.-Prof. Alina Roitberg, Prof. Steffen Staab

 

Weitere Informationen zum Sonderforschungsbereich

Weitere Informationen: https://www.wbk.kit.edu

 

 

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Image by Gerd Altmann from Pixabay

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