Studie zur digitalen Nachrichtenkompetenz

Studie: „Quelle: Internet“? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test

Während Pandemien, ökonomischen Krisen oder auch Wahlkämpfen zeigt sich besonders deutlich, dass funktionierende Demokratien auf gut informierte Bürger:innen angewiesen sind. Wie gut Menschen in der Lage sind, Nachrichten zu verstehen, einzuordnen und zu hinterfragen, kann Einfluss darauf haben, ob Menschen anfällig für Populist:innen werden, Vertrauen in Institutionen verlieren oder Falschnachrichten millionenfach an Freund:innen und Familie verbreiten.

Wie gut sind die Deutschen mit Nachrichten im Netz?

Dieser Frage sind Anna Katharina Meßmer, Projekleiterin Digitale Nachrichten- und Informationskompetenz von der Stiftung Neue Verantwortung e.V. gemeinsam mit Ihrem Team in ihrer Studie zur digitalen Nachrichtenkompetenz nachgegangen. Bei der Auswertung der bundesweit repräsentativen Ergebnisse stellten sie fest, dass sich viele mit Falschinformationen z.B. zu Corona, den Impfstoffen oder der anstehenden Bundestagswahl schwertun. Lediglich 43% der Befragten können Falschinformationen auf Facebook als solche identifizieren.  
 
Mit über 4.000 Befragten haben sie weltweit erstmals Ergebnisse, die die Fähigkeiten einer gesamten Bevölkerung in der digitalen Nachrichtenkompetenz erfassen. Dafür hat Anna-Katharina Meßmer mit den  Co-Autor:innen  Alexander Sängerlaub  und  Leonie Schulz  einen Test entwickelt, der erstmals erhebt, wie Deutschland in verschiedenen Bereichen der Online-Nachrichtenkompetenz abschneidet und wie sich verschiedene Bevölkerungsgruppen unterscheiden.

Selbsttest

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Die Gesamtauswertung zeigt, dass die Befragten insgesamt in fast allen Kompetenz-Bereichen überwiegend mittelmäßig bis schlecht abgeschnitten haben und es oft an ganz konkreten Kenntnissen und Fähigkeiten fehlt. Die Ergebnisse sind kritisch, weil sie auch zeigen, dass Bürger:innen kaum Unterstützung erhalten, um sich in immer komplexeren Medienumgebungen zurecht zu finden – sei es durch Plattformen, Medien, Bildungsinstitutionen oder die Politik.

Eine Auswahl der Studienergebnisse:

  • Unterschiede zwischen Desinformation, Information, Werbung und Meinung werden zum Teil nur schwer erkannt.
  • Kennzeichnungsstrategien von Social-Media-Plattformen zu Desinformationen sind bisher kaum wirksam.
  • Menschen zweifeln an der Unabhängigkeit von Journalismus und Politik.
  • Jüngere Generationen sind kompetenter als Ältere – allerdings abhängig vom Bildungsabschluss.
  • Digitale Nachrichtenkompetenz hängt auch mit demokratischer Grundhaltung zusammen.
  • Besonders bei AfD-Anhänger:innen ist digitale Nachrichtenkompetenz niedrig.

Zur Studie

Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie hier: https://www.trendreport.de/wp-content/uploads/2021/03/Zusammenfassung.pdf

Download der gesamten Studie (PDF)

Autor:in: 

Dr. Anna-Katharina Meßmer
Alexander Sängerlaub
Leonie Schulz

Ansprechpartner:in:

Dr. Anna-Katharina Meßmer

Stiftung Neue Verantwortung
https://www.stiftung-nv.de/

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Bild von Photo Mix auf Pixabay

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Dies ist eine Pressemitteilung von Stiftung Neue Verantwortung