Unternehmenskultur – Trend Report https://trendreport.de Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft Fri, 01 Dec 2023 20:31:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.2 Marketing Trends 2024 https://trendreport.de/marketing-trends-2024/ Mon, 04 Dec 2023 07:00:37 +0000 https://trendreport.de/?p=44109



Diese Trends werden Marketing-Entscheider*innen 2024 umtreiben



 London / München, 29. November 2023 – Kantar, eines der weltweit führenden Unternehmen für Marketingdaten und -analysen, stellt heute ihre Marketing Trends 2024 vor. Die Studie kombiniert eine Vielzahl von Einstellungs- und Verhaltensdaten von Verbraucher*innen, um Marketing-Entscheider*innen dabei zu helfen, ihre Wachstumsstrategien für 2024 zu schärfen. Laut Kantar werden die folgenden 10 Marketingtrends im kommenden Jahr das Marketing bestimmen und den entscheidenden Unterschied machen:

1: KI geht in die nächste Runde

Etwa 67 % der Marketingspezialist*innen bewerten die Möglichkeiten generativer KI als positiv. Und da die Branche KI bereits konkret für die Entwicklung neuer Inhalte nutzt, wird es im nächsten Jahr und darüber hinaus immer wichtiger werden, die Effektivität dieses Outputs zu verstehen und einordnen zu können.

2: Werte stehen an erster Stelle

 Verbraucher*innen stellen immer lautere Forderungen an Marken. Weltweit geben 80 % an, dass sie sich bewusst dazu entschieden haben, von Unternehmen zu kaufen, die aus ihrer Sicht wichtige Anliegen unterstützen. Deshalb müssen Unternehmen künftig sicherstellen, dass ihre Marke mit dem allgemeinen Werteverständnis im Einklang steht.

3: Klare Botschaften treffen auf Cancel Culture

2024 werden sich diejenigen Marken einen Platz in den Herzen der Verbraucher*innen erobern, die sich auf eine Weise zu globalen Themen äußern, die mit ihrer Marken-DNA übereinstimmen. Trotz möglicher kurzfristiger Kontroversen wird sich ein solches Vorgehen über kurz oder lang für Unternehmen auszahlen.

4: Der Kampf um Aufmerksamkeit und Emotionen wird sich weiter intensivieren

Die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Emotionen in der Werbung ist hinlänglich bekannt. Bei der Wirkungsmessung setzen jedoch 62 % der Werbetreibenden nach wie vor auf banale Verhaltenskennzahlen wie etwa die Betrachtungsdauer. Der Einsatz von KI-basierten Lösungen ist auch hier auf dem Vormarsch und wird Marketingspezialist*innen zunehmend dabei helfen, die Aufmerksamkeit für digitale Werbung ganzheitlich zu messen und ihre Performance präzise vorherzusagen.

5: Wandel hin zu ganzheitlichen Erfolgsmetriken

Wir wissen, dass 42 % der Unternehmen inzwischen Nachhaltigkeitskennzahlen in ihre KPIs einbeziehen – im Jahr 2021 waren es lediglich 26 %. Dies zeugt von einem Trend hin zu mehr Gleichgewicht zwischen Gewinn, Umwelt und Menschen: Und zwar nicht als Kompromiss, sondern als Geschäftsstrategie.

6: Nachhaltiges Wachstum verlangt radikale Innovationen

 Marken, die als innovativ wahrgenommen werden, verzeichnen dreimal mehr Wachstum als solche, denen dies nicht gelingt. Allerdings sehen wir ein sehr niedriges Innovationsniveau in den Jahren nach der Pandemie. Innovation, insbesondere radikale Innovation, wird jedoch für jede Marke wichtig sein, die 2024 bestmöglich wachsen möchte.

 7: Challenger Marken schaffen den Durchbruch

In der FMCG/CPG-Branche haben „Challenger Brands“ in der Vergangenheit überproportionales Wachstum erfahren, indem sie etablierte Konzepte, Ideen und Verbraucherbedürfnisse in Frage stellen. Da jede/r zweite Verbraucher*in weltweit lieber kleinere Marken kauft, wird dieser Weg auch weiterhin von Erfolg gekrönt sein. Große Marken müssen an ihrer Agilität, der Geschwindigkeit bei Markteinführungen, der Verbraucherorientierung und der datengestützten Entscheidungsfindung arbeiten, um Schritt zu halten.

8: Die Kraft der Premiumstrategie

 Angesichts der Inflation, die den Konsument*innen zu schaffen macht, und der zunehmenden Verbreitung von Eigenmarken setzen Unternehmen vermehrt auf Preisaktionen, Shrinkflation und Rabatte, um ihre Marktanteile zu halten. Unsere Daten zeigen, dass Premium-Strategien ein Weg zum Erfolg sind: Im Kantar BrandZ-Ranking 2023 waren 52 % der Top-Marken weltweit aus dem Premium-Segment, gegenüber 42 % im Jahr 2020. 2024 werden Marketingverantwortliche also das Preismanagement in den Vordergrund stellen müssen, um sicherzustellen, dass Preis und Wert übereinstimmen.

9: Leben jenseits der Suchmaschine

Mit dem Aufkommen von KI und großen Sprachmodellen durchläuft die Internetsuche eine Umbruchphase. Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass Online-Suchmaschinen inzwischen der fünftstärkste Touchpoint in Bezug auf die Markenwirkung sind, während sie 2018 noch auf Platz 11 standen. Jetzt ist es für Marken an der Zeit, ihre digitale Strategie und ihre Inhalte zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie dort auftauchen, wo die Verbraucher*innen sind.

10: Retail Media auf dem Vormarsch

Unsere Daten zeigen, dass 56 % der Werbefachleute im Einzelhandel in den USA und Kanada in Zukunft mehr in Retail Media, also Werbung auf Online-Plattformen von Einzelhändlern, investieren werden. Auch in Deutschland sehen wir diesen Trend. Mit Blick auf das Jahr 2024 benötigen Käufer*innen und Verkäufer*innen unabhängige Messverfahren, um die Leistung der Kanäle bewerten zu können und bessere Werbeerlebnisse zu schaffen.

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Quiet-Quitting-Trend https://trendreport.de/quiet-quitting-trend/ Mon, 06 Nov 2023 07:00:54 +0000 https://trendreport.de/?p=42380 .avia-image-container.av-lklblfyo-8b305d6d3631927d6932d4ab9fe9f33a img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lklblfyo-8b305d6d3631927d6932d4ab9fe9f33a .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Die Pandemie hat in Deutschland keinen Quiet-Quitting-Trend ausgelöst

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vom Dienstag zeigt, dass die Identifikation mit der Tätigkeit und die Bindung an den eigenen Arbeitgeber zwar in den Jahren vor Corona abgenommen hat. In der Pandemie setzte sich dieser Trend aber nicht fort.

Die Identifikation mit dem Job und die Arbeitgeberbindung nahmen 2021 sogar wieder zu. Die Präferenz für eine Trennung von Beruflichem und Privatem hat sich durch die Pandemie kaum verändert. „Unsere Daten zeigen keine Anhaltspunkte dafür, dass durch die Pandemie Beschäftigte häufiger kürzertreten und sich weniger engagieren wollen sich aber durchaus mit dem Arbeitgeber verbunden fühlen. „Einen „Quiet Quitting“-Trend gibt es so nicht“, sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftlichen Analysen“. Hiervon abzugrenzen sei die „innere Kündigung“, bei der Beschäftigte sich nicht (mehr) mit Arbeitgeber und Tätigkeit identifizieren und infolgedessen ihre Arbeitsleistung reduzieren. Dieser Trend hatte sich in den Jahren vor Corona verstärkt, haben die Studienautor*innen Philipp Grunau, Enzo Weber und Stefanie Wolter herausgefunden.

Entgegen häufig geäußerter Vermutungen zeigt die nach 1990 geborene Generation eine höhere Bindung an den eigenen Arbeitgeber und eine stärkere Identifikation mit der Tätigkeit als die älteren Jahrgänge. Zudem zeigt sich in der Studie, dass Personen, die sich weniger mit dem Job oder dem Arbeitgeber identifizieren oder denen eine Trennung von Beruf und Privatleben besonders wichtig ist, zwar ihre Arbeitsintensität reduzieren, nicht aber ihre Arbeitszeit.

„Als Arbeitgeber muss man sich nicht an Modediskussionen um Quiet Quitting und Generation Z orientieren. Man sollte aber den Rückgang von Engagement und Commitment in den Jahren vor Corona ernst nehmen und versuchen, den Trend auch nachhaltig umzukehren“,

so Weber. Wichtig sei es also, die Möglichkeiten etwa von flexiblen Arbeitszeitmodellen und Mobilarbeit zu nutzen, um Motivation und individuelle Arbeitsbedingungen zu verbessern, sowie Entwicklungsperspektiven zu bieten.

Die IAB-Studie beruht auf dem Linked Personnel Panel (LPP), einer Befragung von Betrieben und deren Beschäftigten, die alle zwei Jahre stattfindet. Die Studie ist online abrufbar unter https://www.iab-forum.de/die-pandemie-hat-in-deutschland-keinen-quiet-quitting-trend-ausgeloest/.

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Arbeiten Ihre Mitarbeiter zu viel? https://trendreport.de/arbeiten-ihre-mitarbeiter-zu-viel/ Mon, 06 Nov 2023 06:56:52 +0000 https://trendreport.de/?p=42415 .avia-image-container.av-lksezk7c-c900f61225aeee097d55b287fa7ef627 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lksezk7c-c900f61225aeee097d55b287fa7ef627 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Zeit geschenkt: Abbau von Überstunden

Eine effiziente und produktive Belegschaft setzt sich aus fleißigen Mitarbeitenden zusammen, die ähnliche Werte und eine starke Arbeitsmoral teilen. Leider halten viele Menschen Gewohnheiten wie zu spätes Aufstehen, Überspringen des Mittagessens und Annehmen von Anrufen am Wochenende für ein Zeichen von Engagement. Oft neigen sie auch zu dem Irrglauben, dass mehr Zeit am Arbeitsplatz zu mehr Arbeitsergebnissen führt.

In vielen Fällen führen diese Fehleinschätzungen zu etwas anderem – zu Erschöpfung, Unmut und schlechter Arbeitsmoral. Ein Kommentar von Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA.

Arbeiten Ihre Mitarbeiter zu viel?

Es kann schwierig sein, festzustellen, ob Ihre Mitarbeiter zu viel arbeiten, vor allem, wenn Sie nicht jeden Tag eng mit ihnen zusammenarbeiten. Manager sind sich oft nicht bewusst, unter welchem Stress ihre Teammitglieder stehen – und welche Probleme dies verursachen kann.

Die zunehmende Verbreitung von Cloud-, Multi-Applikations- und digitalen Technologien am Arbeitsplatz hat dazu geführt, dass die Menschen besser vernetzt sind, was wiederum die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erhöht. Dies bedeutet jedoch auch, dass es für die Mitarbeiter schwieriger denn je ist, richtig abzuschalten und sich zu erholen.

Diese Tendenz, zu viel zu arbeiten, hat ihre Folgen:


Müde Mitarbeitende führen zu geringerer Produktivität

Auch wenn gelegentlich Überstunden erforderlich sind, um einen Termin einzuhalten, können übermäßige Überstunden von Mitarbeitenden Ausdruck einer schlechten Organisation sein. Mit der Zeit wird ein Unternehmen darunter leiden, wenn seine Belegschaft ständig zu viele Überstunden macht. Je müder die Mitarbeitenden werden, desto ineffizienter wird der Output. Grundlegende Aufgaben dauern länger, und die Belegschaft wird insgesamt weniger effizient und produktiv. Eine Studie ergab, dass ein Anstieg der Überstunden um 10 % die Produktivität um 2,4 % verringert.

  • Unmotivierte Arbeitskräfte und mangelndes Engagement gehen oft Hand in Hand

Regelmäßige Überstunden führen nicht nur zu einem Produktivitätsrückgang, sondern auch zu mangelndem Engagement. Dies kann dazu führen, dass Arbeitnehmende unproduktiv, nachtragend und unglücklich am Arbeitsplatz werden. Es ist nicht nur wahrscheinlich, dass unmotivierte Mitarbeitende Negativität unter den Kollegen verbreiten, sondern Forbes sagt voraus, dass ein einziger unmotivierter Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Gehalt ein Unternehmen rund 16.000 US-Dollar pro Jahr kostet.

  • Ausgebrannte Mitarbeitende machen schneller Fehler

Müde oder überarbeitete Arbeitsnehmende sind anfälliger für menschliches Versagen. Wenn ein Team uninspiriert und ausgebrannt ist, ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlern größer. Überlastete Mitarbeitende sind auch eher frustriert, was zu einer niedrigen Arbeitsmoral und einem Unglücklichsein am Arbeitsplatz führen kann.

Eine unmotivierte, überlastete oder unzufriedene Belegschaft führt unweigerlich zu einem Rückgang der Gesamtproduktivität und erhöhtem Fluktuationsrisiko – ein Szenario, das jedes Unternehmen vermeiden möchte. Doch wie können Unternehmen eine produktive und zufriedene Belegschaft erhalten und die Produktivität hoch halten? Indem sie herausfinden, warum ihre Mitarbeiter überlastet sind, und Maßnahmen ergreifen, um unnötige Überstunden zu vermeiden.

Überstunden abbauen: Was wir von erfolgreichen Unternehmen lernen können

 Jede gute Initiative zur Automatisierung, Zeit- und Geldeinsparung beginnt damit, dass Unternehmen verstehen, was ihre Mitarbeiter tun und welche Schritte sie unternehmen, um ihre Arbeit zu erledigen.  Und genau hier sollte die Automatisierungsreise beginnen, denn wie können Unternehmen wissen, was sie automatisieren sollen, wenn sie die Prozesse nicht kennen?

 

„Als Erstes sollten Unternehmen herausfinden, wie viel Arbeit jeder Mitarbeiter täglich zu erledigen hat. Wenn sie die Prozesse ihrer Mitarbeiter mit einem Tool wie dem Process Manager von Nintex abbilden, können sie deren Arbeitsbelastung verstehen und Bereiche mit Verbesserungspotenzial sowie potenzielle Automatisierungsmöglichkeiten identifizieren.  Um sicherzustellen, dass die Arbeitsbelastung der Belegschaft überschaubar bleibt, ist es wichtig zu verstehen, wie hoch sie ist. Diese Informationen sind besonders wichtig, wenn Unternehmen überlegen, ob und in welchem Umfang der Arbeitsablauf eines bestimmten Mitarbeitenden automatisiert werden kann,“

so Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA.

 Unternehmensbeispiel: Standard Bank & Trust Co. 

Die Standard Bank & Trust Co. ist ein Finanzinstitut mit Sitz in Chicago und 37 Filialen im gesamten Mittleren Westen in den USA. Als der Kundenstamm wuchs, erkannte die Bank, dass sie einen Weg brauchte, um mühsame manuelle Aufgaben zu automatisieren, wie das Schließen inaktiver Kreditkarten und die Identifizierung von Kundenkontenportfolios. Es ging darum, die Mitarbeitenden zu entlasten und ihnen Zeit für höherwertige Aufgaben wie den Kundenservice zu verschaffen.

„Die Standard Bank wandte sich an uns, um eine Lösung zu finden. Durch den Einsatz unserer Nintex RPA-Technologie konnte sie einige entscheidende Prozesse effizienter gestalten. Viele Arbeitsabläufe wurden automatisiert. Damit verbesserte der Finanzdienstleister seine Produktivität, Effizienz, Rentabilität und seinen Service. Automatisiert wurden vor allem sich wiederholende oder monotone Aufgaben – insbesondere solche, bei denen die Fähigkeiten der Mitarbeitenden nicht optimal genutzt wurden. Sie können nun stattdessen mehr Zeit für die direkte Kundenansprache aufwenden. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie automatisierte Arbeitsabläufe mehrere Geschäftsprobleme auf einmal lösen,“ erläutert Cosima von Kries.

Automatisierung einsetzen, Unternehmensprozesse optimieren

Unternehmen nutzen jeden Tag Hunderte von Prozessen, um ihre Arbeit zu erledigen. Von der Ablage von Verträgen über die Einstellung neuer Teammitglieder bis hin zur Vernichtung sensibler Daten – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Die Optimierung dieser Geschäftsprozesse bringt viele Vorteile mit sich, z. B. eine höhere Produktivität innerhalb des Teams und effektivere Arbeitsabläufe.

Wenn Routineaufgaben durch Automatisierung erledigt werden, haben Mitarbeitende mehr Zeit, sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren, welche ihnen einen größeren Mehrwert bieten. Dies führt nicht nur zu einer motivierteren Belegschaft, sondern auch zu einer höheren Produktivität und Gesamteffizienz. Zufriedene, produktive Mitarbeiter sorgen für ein besseres Arbeitsklima – und bessere Ergebnisse im Unternehmen.

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Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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Klimaziel früher als geplant erreicht https://trendreport.de/klimaziel-frueher-als-geplant-erreicht/ Sat, 26 Aug 2023 06:00:24 +0000 https://trendreport.de/?p=42706 .avia-image-container.av-llmet4d7-3a387829a6472180e9445a89f864bde4 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-llmet4d7-3a387829a6472180e9445a89f864bde4 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Miele erreicht eigenes Klimaziel früher als geplant

  • CO2-Emissionen aus Energie, Wärme und Verkehr um mehr als die Hälfte reduziert
  • Neues Nachhaltigkeits-Update gibt Überblick zu Fortschritten
  • Klimaschutz steht bei Miele auch auf der kommenden IFA im Fokus

Um 52 Prozent hat Miele seine direkten und indirekten CO2-Emissionen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 senken können – bei zugleich gesteigerter Produktionsmenge. Diese und viele weitere Kennzahlen präsentiert der Gütersloher Familienkonzern in seinem heute veröffentlichten Nachhaltigkeits-Update. Damit liegt Miele vor seinem selbstgesteckten Ziel, seine eigenen Emissionen (Scope 1) und die für Energielieferungen (Scope 2) bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Dank seiner besonders energieeffizienten Geräte liegt Miele mit 8,2 Prozent Einsparung auch in der Nutzungsphase seiner Produkte (Scope 3.11) über Plan.

„Gerade in diesen sehr herausfordernden Zeiten stellen wir uns als produzierendes Familienunternehmen unserer Verantwortung für den Klimaschutz“, sagt Rebecca Steinhage, als Geschäftsführerin der Miele Gruppe unter anderem für Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich. „Dass wir wichtige Klimaziele vorzeitig erreicht haben, ist ein schöner Erfolg, der vor allem den Mitarbeitenden zu verdanken ist, die Miele auf diesem Weg entscheidend vorangebracht haben.“ Gleichzeitig sei es aber auch weiterer Ansporn, diesen Kurs entschlossen weiter zu verfolgen. Das jetzt vorgelegte Nachhaltigkeits-Update dokumentiere die Erfolge, die in den vergangenen zwei Jahren erzielt wurden.

„Wir reduzieren unseren Fußabdruck in der Beschaffung konsequent weiter und setzen seit 2023 in Backöfen auch Aluminium ein, dessen Produktion zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft erfolgt“

Dazu zählen vor allem die Senkung des Ressourcenverbrauchs und der CO2-Emissionen in der Produktion als auch bei den Produkten selbst. So konnten durch Energieeffizienzmaßnahmen seit 2019 jeweils rund 10 Gigawattstunden Energie pro Jahr eingespart werden, die Hälfte davon allein 2022. Im aktuellen Jahr investiert Miele 16 Millionen Euro in Photovoltaik- und Geothermie-Projekte zur Erzeugung regenerativer Energie. Standorte in China, Deutschland, den Niederlanden und Österreich verfügen über Photovoltaikanlagen oder bauen diese auf. Ende 2023 wird Miele so über 10 Gigawattstunden Strom pro Jahr selbst erzeugen. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von 3.000 privaten Haushalten in Deutschland.

Darüber hinaus hat Miele am Stammsitz in Gütersloh mit dem Bau einer Geothermie-Anlage begonnen. Ziel des Vorhabens, für das insgesamt 175 Spezialbohrungen durchgeführt werden, ist die erneuerbare Erzeugung von Wärme und Kälte für die Miele-Verwaltungsgebäude. Damit spart das Unternehmen jährlich mehr als vier Millionen Kilowattstunden Wärme aus fossilen Quellen ein – und damit rund 600 Tonnen CO2.

Insbesondere den sogenannten Scope-3-Emissionen (3.11) kommt bei Miele eine große Bedeutung zu – denn gut 83 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Produkts entstehen während der Nutzungsphase. Angesichts der langen Lebensdauer der Hausgeräte – nur Miele testet seine Produkte auf bis zu 20 Jahre – ist hier also der größte Hebel zur Nachhaltigkeit. „Genau deshalb wollen wir diese CO2-Emissionen bis 2030 verglichen mit 2019 um insgesamt 15 Prozent senken, und zwar im tatsächlichen Gebrauch über alle Programme hinweg, nicht nur im Eco-Programm“, betont Rebecca Steinhage. Auch hier sei Miele auf einem sehr guten Weg und läge vor seinen Zielen.

Dies liegt nicht zuletzt an den besonders energie- und wassersparenden Geräten des Gütersloher Familienunternehmens. So gehören etwa die Geschirrspüler der Baureihe G 7000 zu den nachhaltigsten am Markt. Das Modell G 7465 SCVi XXL wurde kürzlich mit dem renommierten „Green Product Award“ ausgezeichnet. Außerdem unterstützt Miele seine Kundinnen und Kunden durch Assistenzprogramme oder mit smarten Features. Ein Beispiel ist das Consumption Dashboard der Miele App, mit detaillierten Verbrauchsanzeigen, langfristigen Statistiken zum Nutzungsverhalten und praktischen Tipps für eine möglichst verbrauchsgünstige Nutzung.

Weniger fossile Energien auch in der Lieferkette

Durch eingekaufte Güter und Dienstleistungen entstehen 15 Prozent der CO2-Emissionen von Miele. Stahl hat hieran den größten Anteil. Mit der thyssenkrupp Steel Europe AG, der Salzgitter AG sowie mit H2 Green Steel hat Miele daher Absichtserklärungen unterzeichnet, um künftig größtenteils CO2-armen Stahl beziehen zu können. Bereits jetzt zeigt ein Pilotprojekt mit Salzgitter, wie grüner Stahl erfolgreich in Backöfen verbaut werden kann. „Wir reduzieren unseren Fußabdruck in der Beschaffung konsequent weiter und setzen seit 2023 in Backöfen auch Aluminium ein, dessen Produktion zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft erfolgt“, so Christoph Wendker, Vice President Sustainability and Regulatory Affairs bei Miele.

Regenerativer Kaffeeanbau in Brasilien

Seit Kurzem unterstützt Miele ein eigenes Klimaschutzprojekt und fördert den Aufbau einer rund zwei Hektar großen Modellfarm im brasilianischen Santana da Vargem, Minas Gerais. Ziel ist es, lokale Kaffeeproduzenten bei regenerativen Anbaumethoden zu unterstützen und so Bodenqualität, Artenvielfalt und Kohlenstoffkreislauf zu verbessern – und damit auch die Einkünfte und Lebensqualität der Menschen vor Ort. Partner im Projekt sind der brasilianische Projektinitiator Flowins und das Amsterdamer Startup reNature.

Im ersten Schritt hat Miele einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag investiert, der nach erfolgreicher Testphase um ein Mehrfaches aufgestockt werden soll. Die Farm der Projektgruppe Flowins umfasst eine Fläche von 80 Hektar, davon rund die Hälfte Kaffeeplantagen. Die gesamte Flowins-Gemeinschaft im Osten Brasiliens ist deutlich größer, mit rund 5.900 Hektar, von denen 2.800 für den Kaffeeanbau genutzt werden. Insgesamt könnten dort mehr als 5.000 Tonnen Rohkaffee produziert werden, also etwa 84.000 Kaffeesäcke zu je 60 Kilogramm. „Durch das Engagement in Brasilien müssen wir langfristig weniger Kompensationszertifikate auf dem freien Markt kaufen und unterstützen gleichzeitig lokale Kaffeeproduzenten bei Anbaumethoden, die die Kaffeequalität verbessern, belastete Bodenflächen wiederherstellen und das Klima durch CO2-Bindung im Boden entlasten“, erklärt Wendker.

Nachhaltigkeit auch auf der IFA im Fokus

Innovative Produkte und Services für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt hat Miele auch auf seinem diesjährigen IFA-Auftritt in den Fokus gerückt. Unter dem Motto „A Miele Open House“ zeigt der Gütersloher Hausgerätekonzern in Berlin, wie das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihren Alltag möglichst nachhaltig zu gestalten. Das stellt Miele vor allem mit seinen langlebigen und energiesparenden Hausgeräten unter Beweis und präsentiert etwa Waschmaschine und Kühl-Gefrier-Kombination, die jeweils um 10 Prozent sparsamer sind als die beste Energieeffizienzklasse A. Auf der IFA zeigt Miele zudem ein Update des Consumption Dashboards mit zusätzlichen Funktionen.

Auch mit einem interaktiven Infostand im neuen Sustainability Village (Halle 2.2) zeigt Miele Sparpotenziale im Haushalt auf. Besucherinnen und Besucher erfahren beispielsweise, wie sie ohne großen Aufwand Strom- und Wasserverschwendung vermeiden können – mit positiven Effekten für den Verbrauch, die Umwelt und den Geldbeutel.

Das Nachhaltigkeits-Update 2023 ergänzt den Miele Nachhaltigkeitsbericht. Beides ist über www.miele.com/nachhaltigkeit zum Download verfügbar.

Aufmacherbild/Quelle/Lizenz
reNature/Miele

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SolutiKo https://trendreport.de/solutiko/ Sat, 26 Aug 2023 06:00:15 +0000 https://trendreport.de/?p=42776 #top .hr.hr-invisible.av-llny43kk-73103b86c03506b87a5b143d61c50d0b{ height:25px; }

Solution-Selling-Kooperationsplattform

 

FIR und SMD fördern Kompetenzaufbau der Industrie im Solution Selling

Aachen, 22.08.2023. Mit dem Ziel, die Entwicklung von Industrieunternehmen vom Produkt- zum Lösungsanbieter voranzutreiben, starteten das FIR an der RWTH Aachen und das Sales Management Department (SMD) der Ruhr Universität Bochum das Forschungsprojekt SolutiKo – Solution-Selling-Kooperationsplattform durch Integration von Sales- und Servicekompetenzen. Gemeinsam bauen sie ein Solution-Selling-Informationsportal auf, über das Unternehmen am Industriestandort Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus ihre Kompetenzen im integrierten Lösungsverkauf weiterentwickeln können. Auf dem frei zugänglichen Informationsportal wollen die Projektpartner zukünftig anwendbares Wissen zusammenführen, niedrigschwellig aufbereiten und kostenfrei bereitstellen. Um einen effektiven Transfer der erarbeiteten Ergebnisse in die Wirtschaft sicherzustellen, sind führende Industrieunternehmen und Verbände aus Nordrhein-Westfalen als assoziierte Partner im Projekt involviert. SolutiKo wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) und läuft vom 01.05.2023 bis zum 30.04.2027.

Klimawandel, Krisen, Globalisierung: Die Anforderungen an die Geschäftswelt werden zunehmend komplexer und erfordern ganzheitliche Ansätze. Kunden suchen deshalb nach Lösungen, die über die bloße Lieferung von Produkten hinausgehen und mit denen sie sowohl zusätzliche Schritte der Wertschöpfungskette erschließen als auch die Kundenbindung stärken können. Solution Selling kombiniert Produkte mit klassischen und digitalen Services und ermöglicht so das Angebot maßgeschneiderter, integrierter Lösungen für einzelne Kunden. Traditionell bislang auf den Produktverkauf ausgerichteten Industrieunternehmen eröffnet dies enorme Chancen, sich in immer anspruchsvolleren Märkten erfolgreich zu positionieren, zusätzliche, regelmäßige Erträge zu erwirtschaften und hohe Margen zu erzielen.

Trotz bester Aussichten und einer hohen Nachfrage schaffen es viele Unternehmen nicht, Gesamtlösungen aus physischem Produkt, klassischem und digitalem Service erfolgreich anzubieten. Der Grund: Häufig fehlt ihnen das Wissen darüber, wie sie ihr Werteversprechen klar kommunizieren und den Vertrieb auf einen langfristig profitablen Lösungsverkauf ausrichten können. Das erfolgreiche Angebot ganzheitlicher Lösungen erfordert vor allem eine enge Zusammenarbeit von Service und Vertrieb mit einer gemeinsamen Vision und klarer Kommunikation. Unternehmen müssen an der Schnittstelle der beiden Bereiche das notwendige Wissen aufbauen, um die erforderlichen Kompetenzen im Solution Selling entwickeln zu können.

An diesem Punkt setzt SolutiKo an: Im Projekt entsteht ein kostenfreies digitales Informationsportal, das das Solution-Selling-Wissen der beteiligten Projektpartner bündelt. „On-demand“ finden Unternehmen auf der Plattform relevantes Know-how, mit dem sie ihre Kenntnisse zum integrierten Lösungsverkauf entwickeln können. Vom Projektteam aufbereitete Inhalte, etwa Leitfäden, Best Practices, Veröffentlichungen und weitere Formate vereinfachen dabei den Einstieg in die Thematik und erleichtern es Unternehmen, das erworbene Wissen in die praktische Anwendung zu überführen. Ergänzt werden die Plattform-Inhalte durch regelmäßig stattfindende Events, etwa Online-Seminare, Fachveranstaltungen und Qualifizierungsangebote. Sie bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen und im direkten Kontakt mit Expert:innen das notwendige Rüstzeug für den erfolgreichen Auf- und Ausbau von Solution-Selling-Kompetenzen erwerben.

Die Expertise zweier renommierter Institute aus der anwendungsorientierten Spitzenforschung ist Ausgangspunkt von SolutiKo. Im Verbundprojekt führen die beiden Kooperationspartner ihre jeweiligen Kompetenzen in Sales und Service zusammen. Das SMD konzentriert sich als einziges universitäres Sales Department Europas auf die Vertriebsforschung und zeichnet sich aus durch die enge Verzahnung von Forschung, Lehre und Praxis. Im Projekt verantwortet das SMD die Forschungsfelder und Partnerschaften im Sales-Bereich. Darüber hinaus bringt das Department seine Kompetenzen in der Konzeption und Umsetzung von Lehrformaten ein, um Aus- und Weiterbildungsangeboten zu konzipieren und umzusetzen sowie Whitepaper und Blogbeitrage bereitzustellen. Das FIR gestaltet im Forschungsbereich Dienstleistungsmanagement seit vielen Jahren die Transformation produzierender Unternehmen vom Produkt- zum Lösungsanbieter. Im Projekt übernehmen die Expert:innen für die Service-Transformation die Rolle des koordinierenden Verbundpartners, fokussieren Forschungsfelder sowie Partnerschaften im Service und zeichnen verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Mit exzellenten Kontakten in die Industrie ist das FIR außerdem Ansprechpartner für Unternehmen, insbesondere auch für diejenigen, die das Projekt als assoziierte Partner aktiv mitgestalten wollen.

Die Integration lokaler Top-Unternehmen und Verbände als assoziierte Partner ist ein wesentliches Element der Kooperation. Tätig im Zentrum des Geschehens, leisten die assoziierten Partner einen wichtigen Beitrag zur Praxisrelevanz der in SolutiKo adressierten Herausforderungen und stellen den Wert der Projektergebnisse für produzierende Unternehmen sicher. Darüber hinaus steht SolutiKo auch allen anderen Interessierten offen, die das Projekt aktiv mitgestalten wollen, Fragen haben oder Erfahrungen weitergeben möchten. Wer interessiert ist, sich am Projekt zu beteiligen und die Entwicklung vom Produkt- zum Serviceanbieter mitzugestalten, ist eingeladen, SolutiKo-Partner zu werden. Das Projektteam steht unter solutiko@fir.rwth-aachen.de für einen ersten Austausch zur Verfügung.

In den kommenden Jahren soll sich SolutiKo zur zentralen Solution-Selling-Plattform in NRW entwickeln, den Dialog mit der Industrie fördern und Zukunftsperspektiven für die produzierende Industrie öffnen.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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Aon zu EU-Lohntransparenzrichtlinie https://trendreport.de/aon-zu-eu-lohntransparenzrichtlinie/ Fri, 04 Aug 2023 08:48:27 +0000 https://trendreport.de/?p=42491 .avia-image-container.av-lkwcd0wc-a0ad8520375da44c8049e0287093d089 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lkwcd0wc-a0ad8520375da44c8049e0287093d089 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Aufgaben und Chancen für Unternehmen

Hamburg, 03. August 2023

Die EU-Lohntransparenzrichtlinie verpflichtet Unternehmen dazu, Mitarbeitende über individuelle Entgelte, durchschnittliche Einkommen und Lohngefälle im Unternehmen umfassend zu informieren. Das international führende Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon plc (NYE: AON) hat die aktuellen Anforderungen in einer Checkliste für Unternehmen bereitgestellt. In diesem Zusammenhang gibt Aon Arbeitgebern konkrete Empfehlungen an die Hand, wie sie sich im Wettbewerb um Fachkräfte mit einer transparenten Vergütungsstrategie positionieren können. Als Teil eines nachhaltigen Talentmanagement können Unternehmen die Richtlinie praktisch nutzen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und bessere Entscheidungen zu treffen.

Die Experten von Aon Talent Solutions empfehlen Unternehmen, auf Basis der bestehenden Vergütungs- und Personalprozesse alle relevanten Daten zu erfassen und im Hinblick auf die neue Richtlinie zu analysieren. Daran schließt eine Überprüfung der Jobarchitektur an, bzw. eine Clusterung und Bewertung der unternehmensinternen Stellen, um den individuellen Handlungsbedarf zum Aufbau einer resilienten Belegschaft zu ermitteln.

„Auf den ersten Blick mag der Aufgabenkatalog, insbesondere für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden, groß erscheinen“

sagt Bevan Gray, Head of Talent Solutions DACH, Aon,

„und der Zeithorizont von 36 Monaten liegt für viele noch in weiter Ferne. Aber gerade in Zeiten akuten Personalmangels bringt zügiges Handeln hier Vorteile. Denn das Thema Lohntransparenz kann von Arbeitgebern gezielt genutzt werden, um ihr Profil zu stärken, um noch attraktiver für Talente zu werden. Gerade in Sachen DE & I (Diversity, Equity & Inclusion) schauen sich Bewerber:innen ihre potenziellen Arbeitgeber genau an. Sie können sich ihre Arbeitsstellen aussuchen.“

Klare Gehaltsstrukturen, Lohntransparenz und ihre Verknüpfung vor allem mit unternehmensinternen DE & I- sowie ESG (Environment, Social & Governance)-Kriterien schaffen zudem aus Sicht der Aon Talent-Experten Konsistenz und stärken das Vertrauen der Mitarbeiter:innen in das Unternehmen nachhaltig:

„Wir gehen davon aus, dass ein Gender Pay Gap für motivierten und qualifizierten Nachwuchs zukünftig ein No go sein wird, ein absolutes Ausschlusskriterium bei der Jobsuche.“

 so Axel Bestajovsky, Head of Commercial Talent Solutions DACH, Aon

Nicht zuletzt empfiehlt es sich auch vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit, aktiv zu werden:

„Je nach Größe und Beschaffenheit des Unternehmens können umfassende Maßnahmen notwendig sein, um den Stand der Dinge zu erfassen und ggf. zu korrigieren. Unter Umständen sind auch Rücklagen erforderlich, um ermittelte Lücken auszugleichen. Aus all diesen Gründen hat das Thema Lohntransparenz oberste Priorität verdient.“

so Bestajovsky 

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Digitalisierungspolitik – verspieltes Vertrauen zurück gewinnen? https://trendreport.de/digitalisierungspolitik-verspieltes-vertrauen-zurueck-gewinnen/ Fri, 04 Aug 2023 08:26:49 +0000 https://trendreport.de/?p=42484 .avia-image-container.av-lkwb69sz-c852512a800b0b7fd396552ec43815b6 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lkwb69sz-c852512a800b0b7fd396552ec43815b6 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Verwaltungsdigitalisierung als Zukunftsinvestition ohne Sparzwang verstehen!

Düsseldorf, 03.08.2023

Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) bewertet die geplante Mittelkürzung für die Digitalisierung der Verwaltung sehr kritisch. Für DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg verliert die Bunderegierung damit ihre Glaubwürdigkeit als Vorreiter in der Verwaltungsdigitalisierung wahrgenommen zu werden und er appelliert an den Bundestag, umfangreiche Änderungen am Haushaltsentwurf vorzunehmen.

Der DMB ist sehr irritiert über den Haushaltsentwurf der Bundesregierung. Denn hierin werden für das kommende Haushaltsjahr bei der Digitalisierung der Verwaltung bzw. den Verwaltungsdienstleistungen nur drei Millionen statt bisher 377 Millionen Euro veranschlagt. Das bedeutet eine Budgetkürzung auf weniger als ein Prozent. Auch die Budgetkategorie für moderne Verwaltung soll Kürzungen von 64 auf 44 Millionen Euro erfahren.

Auch wenn Mittel aus den letzten Jahren noch für die laufenden Projekte eingeplant sind, bleibt die genaue Höhe des verbleibenden Restbudgets unklar und es könnte zur Streichung von sekundär wichtigen Projekten kommen. Zudem ist unklar, wie die jährlich laufenden Mehrausgaben in dem vom Mai beschlossenen OZG-2.0-Entwurf der Bundesregierung in Höhe von 27 Millionen Euro gedeckt werden sollen.

Dazu ein Statement von Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB:

„Schon aus symbolischen Gründen ist die Kürzung des Budgets für die Verwaltungsdigitalisierung auf unter ein Prozent des Vorjahresniveaus erschreckend. Selbst wenn die bisherigen Projekte weiterhin gedeckt wären, sollte die digitale Transformation, die zu zukünftigen Einsparungen durch Bürokratieabbau und -vereinfachung führt, nicht als Kostenfaktor, sondern als notwendige Zukunftsinvestition gesehen werden. Da die Bundesregierung wohl nicht mehr glaubwürdig als Vorreiter bei der Verwaltungsdigitalisierung wahrgenommen werden kann, muss nun der Bundestag umfangreiche Änderungen beim Haushaltsentwurf vornehmen und insbesondere das Budget für die Verwaltungsdigitalisierung und -modernisierung auf eine verantwortliche Höhe festlegen!

Der DMB fordert volle Transparenz zu den Kosten und dessen Deckung, um bereits verspieltes Vertrauen in die Digitalisierungspolitik der Ampel zurückzugewinnen. Dafür braucht es ein klares Bekenntnis zu den im Koalitionsvertrag vollmundig formulierten Zielen.“

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Wie steht Mittelstand zum Einsatz von KI? https://trendreport.de/wie-steht-mittelstand-zum-einsatz-von-ki/ Tue, 01 Aug 2023 15:36:03 +0000 https://trendreport.de/?p=42433 .avia-image-container.av-lksg9iwo-6d95e2728beee9bf9824841a4fb14cdc img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lksg9iwo-6d95e2728beee9bf9824841a4fb14cdc .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Mittelstand sieht Einsatz von KI mehrheitlich positiv

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist aktuell ein heiß diskutiertes Thema – wie steht aber der kooperierende Mittelstand konkret dazu?

Mit rund 71 % beurteilt das Gros der Verbundgruppen den Einsatz von KI als grundsätzlich positiv, während mehr als 16 % der Verbünde hier eher skeptisch sind. Allerdings lehnt keines der befragten Unternehmen den Einsatz von KI grundsätzlich ab. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des MITTELSTANDSVERBUNDES unter seinen Mitgliedern hervor.

Berlin, 01.08.2023 – In welchen Unternehmensbereichen setzt der Mittelstand KI bereits ein? Vor allem in der Kommunikation und im Marketing – etwa beim Verfassen von Texten oder bei der Bildbearbeitung – kommt Künstliche Intelligenz schon zum Einsatz. Das meldeten mehr als 27 % der Unternehmen zurück. Auch in der Datenanalyse und insgesamt in den IT-Abteilungen nutzen je rund 22 % der Kooperationen die Technologie. Darüber hinaus greifen auch einige Unternehmen beim Einkauf, in der Logistik, im Vertrieb sowie in der Kundenkommunikation und -interaktion bereits auf KI zurück – das ist zumindest bei je mehr als 7 % der Verbundgruppen der Fall.

Für die kommenden 12 Monate wollen allerdings mehr Unternehmen aus dem kooperierenden Mittelstand KI nutzen – und das auch in weiteren Unternehmensbereichen: Allein bei der Datenanalyse planen dies rund 31 % der Verbundgruppen, in den IT-Abteilungen mehr als ein Viertel der Unternehmen und auch in der Kommunikation nehmen sich mehr als ein Viertel der Verbünde den Einsatz von KI vor. Auch in der Kundenkommunikation wollen zukünftig mehr als 18 % der Kooperationen die Technologie nutzen, für den Bereich Vertrieb sind das rund 13 %. Interessant dabei ist, dass der Einsatz von KI auch in den Unternehmensbereichen Personalwesen und Recruiting (9,1 %) sowie Finanzen, Controlling und Administration (10,9 %) für die kommenden 12 Monate an Bedeutung gewinnt.

Welche Chancen eröffnen sich durch den Einsatz von KI im Mittelstand? Auch danach haben wir unsere Mitglieder gefragt. Spitzenreiter ist hier die gesteigerte Prozesseffizienz mit rund 53 % der Unternehmen, die hier positive Auswirkungen erwarten. Auf Rang zwei folgt das zielgenauere Marketing/Werbung – hier gehen mehr als 47 % der Unternehmen von Verbesserungen aus. Aber auch die Verringerung des Personalaufwands (43,6 %), ein verbesserter Kundenservice (41,8 %), die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (29,1 %) und die Verbesserung der Arbeitsqualität (25,5 %) sieht der Mittelstand als Chancen der KI.

Fehlende Fachkräfte hemmen Einsatz von KI

Doch welche Faktoren hemmen derzeit noch den Einsatz von KI im kooperierenden Mittelstand? Bei mehr als 49 % der Unternehmen liegt das am fehlenden Know-how bzw. an fehlenden Fachkräften. Mehr als ein Viertel der Kooperationen sieht ein Hemmnis im mangelnden digitalen Reifegrad der Unternehmen – rund 24 % der Verbundgruppen sehen die fehlende Marktreife von KI-Lösungen als Bremse und für ein Fünftel der Kooperationen mangelt es an der Datenbasis. Auch begrenzte finanzielle Ressourcen, fehlende Kooperationspartner für die Umsetzung und Datensicherheitsbedenken spielen bei mehr als 16 % der Unternehmen eine Rolle.

Mehrheit sieht keinen Arbeitsplatzverlust beim Einsatz von KI

Ob durch den Einsatz von KI in Summe Arbeitsplätze verloren gehen? Mehr als 47 % und damit annähernd die Mehrheit der befragten Unternehmen antworteten mit „Nein“ – rund 31 % der Verbundgruppen bejahten diese Frage.

An der Konjunkturumfrage haben sich 55 Verbundgruppenzentralen mit rund 42.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 17 Branchen beteiligt – darunter waren etwa Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel & Getränke. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des MITTELSTANDSVERBUNDES durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten. Zu den befragten Einkaufs-, Marketing- und Dienstleistungskooperationen zählen beispielsweise Edeka, Rewe, Sport 2000, expert, MEGA und BÄKO.

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Die DSGVO und ihre positiven Konsequenzen für die IT-Sicherheit https://trendreport.de/die-dsgvo-und-ihre-positiven-konsequenzen-fuer-die-it-sicherheit/ Wed, 26 Jul 2023 08:49:36 +0000 https://trendreport.de/?p=42287 .avia-image-container.av-lkjej2uo-70216c676645a7845d45c97fcf7f4f32 img.avia_image{ box-shadow:none; } .avia-image-container.av-lkjej2uo-70216c676645a7845d45c97fcf7f4f32 .av-image-caption-overlay-center{ color:#ffffff; }

Die DSGVO und ihre positiven Konsequenzen für die IT-Sicherheit



München, 24. Juli 2023 – Das Jubiläum zum 5-jährigen Bestehen der Datenschutz-Grundverordnung ist vielstimmig gewürdigt worden. Ein wichtiger „Nebeneffekt“ ist dabei jedoch nur unzureichend thematisiert worden: ihr Einfluss auf die Sicherheit unserer IT-Systeme. Sie hat sich dort gleich auf mehreren Ebenen als segensreich erwiesen.

Es war der 25. Mai 2018, als die deutsche Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beziehungsweise die General Data Protection Regulation (GDPR) als EU-Recht in Kraft traten. Ihre beiden vornehmsten Aufgaben sollten der Schutz personenbezogener Daten innerhalb der Europäischen Union und, was häufig vergessen wird, der freie Datenverkehr innerhalb des europäischen Binnenmarktes sein. Die größten Bekanntheitsgrade erreichten Prinzipien wie Privacy by Design und Privacy by Default, die verpflichtende Rolle eines Datenschutzbeauftragten in Unternehmen und Behörden sowie nicht zuletzt das viel zitierte „Recht auf Vergessenwerden“.

Die DSGVO hat die Sicherheit unserer IT-Systeme mehr beeinflusst als jedes IT-Sicherheitsgesetz. (Quelle: Pixabay, Andreas Breitling

Die Verbesserung der IT-Security gehörte dagegen nicht explizit zum Aufgabenkatalog. Doch im Gefolge der Umsetzung von DSGVO-Vorgaben hat sie mehr zur Steigerung der Sicherheit beigetragen als jedes IT-Sicherheitsgesetz selbst. Ein Effekt, der so gar nicht beabsichtigt war. Aber ihre Einführung hat Industrie und Unternehmen in diesem sensiblen Punkt zu verstärkten Anstrengungen gezwungen. Materna Virtual Solution hat die Konsequenzen genauer unter die Lupe genommen:

  1. Die Härtung von Systemen: Die meisten Datenverstöße resultieren aus IT-Vorfällen. So wurde es mit der DSGVO notwendig, sowohl das Eindringen von außen zu erschweren als auch die Daten innerhalb des Systems gegen erfolgreiche Attacken zu schützen. Bei den Frontend-Systemen erfolgte dies vor allem durch den Einsatz von Firewalls und Intrusion-Detection-Systemen, die unerwünschten Datenverkehr erkennen und blockieren. Die Backend-Systeme wurden gegen die Ausspähung sensibler Daten unter anderem durch den Einsatz von starker Datenverschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung besser geschützt.
  2. Datenmanagement und Datensicherheit: Zusätzlich wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, digitale Assets wie Dokumente, Dateien oder Videos besser vor Angriffen, Verschlüsselung durch Ransomware, Diebstahl und unautorisiertem Zugriff zu schützen. So wurden umfassende Defense-in-Depth-Strategien zur Cyberresilienz entwickelt und umgesetzt, die durch Cyberkriminelle verursachte Systemunterbrechungen erkennen, abwehren und beseitigen. Dazu zählen auch die laufende Überprüfung von Zugriffsrechten (Authentifizierung) oder regelmäßige Penetrationstests, die die Effektivität der Sicherheitsmaßnahmen prüfen und potenzielle Schwachstellen aufdecken.
  3. Die strikte Trennung von beruflichen und privaten Daten: Durch die DSGVO wurde es auch notwendig, berufliche Daten und Applikationen strikt von privaten zu trennen. Das galt und gilt vor allem für die ultramobile Arbeit. Nachdem sich auf der Hardware-Seite Konzepte wie Bring Your Own Device (BYOD) oder Corporate Owned Personally Enabled (COPE) durchgesetzt haben, wird dafür häufig nur ein einziges Kommunikations-Gerät genutzt. Deshalb wurde es erforderlich, durch Software-Technologien wie die Containerisierung berufliche und private Daten unabhängig vom Nutzerverhalten strikt voneinander zu trennen.
  4. Die Verschärfung der Compliance-Regeln: Neben den technischen Maßnahmen für Hard- und Software wurden durch die DSGVO auch Änderungen auf der Verfahrensebene der IT notwendig. Die Verschärfung der Regeln zwingt Unternehmen dazu, ihre internen Abläufe ständig zu überprüfen und anzupassen, um die Einhaltung der DSGVO sicherzustellen. Dazu zählen die Verschärfung von Compliance-Regeln ebenso wie der Schub für die IT-Entwicklung durch neue Methoden, Prozesse und Werkzeuge wie DevOps oder SecOps. Typische Beispiele sind regelmäßige Datenschutzauditierungen sowie Datenschutzschulungen für Mitarbeiter.

„Für die IT-Sicherheit hat sich die Einführung der DSGVO überraschend positiv ausgewirkt“, erklärt Christian Pohlenz, Security Experte bei Materna Virtual Solution. „Sie hat dadurch einen enormen Schub auf allen Ebenen erfahren: technisch, organisatorisch und auch durch die wachsende Sensibilität von Unternehmen und Mitarbeitern für Sicherheitsfragen.“

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CEO-Reden 2023 unter der Lupe https://trendreport.de/ceo-reden-2023-unter-der-lupe/ Fri, 21 Jul 2023 11:00:19 +0000 https://trendreport.de/?p=42224


Universität Hohenheim analysiert CEO-Reden der DAX-40-Unternehmen: Bandwurmsätze, Fachbegriffe, Wortungetüme werden seltener in den CEO-Reden der DAX-40-Unternehmen. Die verständlichste Rede hielt Telekom-Chef Timotheus Höttges. Andere punkteten in Authentizität (Björn Gulden), Offenheit (Martin Brudermüller) oder gar mit Experimentierfreude (Roland Busch).



Spitzenmanager:innen im Verständlichkeits-Check: Die Reden deutscher CEOs sind etwas unverständlicher als im Vorjahr. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart. Prof. Dr. Frank Brettschneider und sein Team untersuchen seit 2012, wie verständlich die Vorstandsvorsitzenden der DAX-30- bzw. DAX-40-Unternehmen auf den Hauptversammlungen ihrer Unternehmen sprechen. Im Schnitt erreichen die Reden in diesem Jahr 13,7 Punkte auf einer Skala von 0 bis 20.

Mit Hilfe einer Analyse-Software fahnden Prof. Dr. Brettschneider und sein Team unter anderem nach überlangen Sätzen, Fachbegriffen, Fremdwörtern und zusammengesetzten Wörtern. Anhand dieser Merkmale bilden sie den „Hohenheimer Verständlichkeits-Index“. Er reicht von 0 (schwer verständlich) bis 20 (leicht verständlich).

Nach dem Hohenheimer Verständlichkeits-Index hielt Timotheus Höttges (Telekom) mit 19,9 Punkten die formal verständlichste Rede. Auf Platz 2 folgt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Theodor Weimer, mit 18,8 Punkten. Auf dem dritten Platz befindet sich Rolf Buch: Mit 18,6 Punkten bietet der Vonovia-CEO ebenfalls eine sehr verständliche Rede.

Im Schnitt erreichen die Reden einen Verständlichkeits-Wert von 13,7 Punkten. Das sind 0,6 Punkte weniger als im letzten Jahr (14,3), aber 3,9 Punkte mehr als noch vor elf Jahren (9,8). Fünf Reden haben mehr als 18 Punkte erreicht. Vier Reden liegen unter zehn Punkten. Die meisten „Neulinge“ im Vergleich zu 2022 landen in der oberen Hälfte der Verständlichkeits-Rangfolge.

Der CEO von Rheinmetall, Armin Papperger, ist eine Ausnahme. Er belegt mit 2,2 den letzten Platz. Keine Rede seit 2012 war formal so unverständlich. Das Gleiche gilt für die Rede von Hans Dieter Pötsch, CEO von Porsche SE: Mit 5,3 Punkten war sie nochmals unverständlicher als im letzten Jahr (7,1). Das bedeutet den vorletzten Platz.

Den größten Zugewinn an Verständlichkeit gibt es mit plus 3,3 Punkten bei Dr. Christian Bruch (Siemens Energy) und mit plus 3,2 Punkten bei Roland Busch (Siemens). Besonders interessant sind die Auftritte von Oliver Blume: Während er als CEO der Porsche AG mit 16,2 Punkten sehr gut abschneidet, ist seine Rede als CEO von VW mit 13,8 formal unverständlicher. „Die Verständlichkeit einer Rede liegt nicht nur am CEO, sondern auch an anderen Faktoren: den Redenschreibern und dem Zustand des Unternehmens. So gibt es über die Porsche AG mehr Positives zu berichten als über VW. Unangenehmes wird jedoch oft in Schachtelsätzen verpackt. Das reduziert die Verständlichkeit“, so Prof. Dr. Brettschneider.

Alles in allem stellt er jedoch fest: „Die meisten Vorstandsvorsitzenden nutzen die Hauptversammlung für Reden, die auch für eine breitere Öffentlichkeit verständlich sind. Viele CEOs bemühen sich, Fachsprache so zu übersetzen, dass auch Laien den Inhalt der Rede verstehen. Für den Auf- und Ausbau von Reputation ist dies sinnvoll“.

Bandwurmsätze, Fachbegriffe, Wortungetüme werden seltener

„Am meisten schmälern Bandwurmsätze, abstrakte Begriffe, zusammengesetzte Wörter und nicht erklärte Fachbegriffe die Verständlichkeit einiger Reden“, erklärt Dr. Claudia Thoms, Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft. Aber: Überlange Sätze werden seltener, immer weniger Reden enthalten zusammengesetzte Wortungetüme.

Die Vorstandsvorsitzenden greifen immer seltener auf komplizierte Fachausdrücke zurück, die höchstens die Fachleute im Publikum verstehen. Vor allem Anglizismen und Ausdrücke wie „Carbon-Farming-Aktivitäten“ (Baumann, Bayer), „Chip-to-Cloud-Architektur‘“ (Källenius, Mercedes-Benz Group) und „Experience-Management-Kategorie“ (Klein, SAP) kommen inzwischen insgesamt vergleichsweise selten vor. Sie könnten allerdings vermieden, näher erläutert oder durch Alternativen ersetzt werden. Positiv fällt auf, dass die Vortragenden immer häufiger schwierige Begriffe erklären.

So erläutert Merck-Chefin Belén Garijo beispielsweise den Begriff „ADCs“: „ADCs, also Antibody Drug Conjugates oder Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, sind eine neuartige Klasse von Medikamenten, die Krebszellen hochspezifisch angreifen und zerstören sollen.“ Und der  Vorstandsvorsitzende von Siemens Healthineers, Dr. Bernd Montag, erklärt, was unter „Point-of-Care-Testing“ zu verstehen ist: „Point-of-Care-Testing bedeutet, dass die Diagnostik direkt vor Ort am Patienten passiert, nicht erst im Labor – so wie bei unseren COVID-19-Antigen-Schnelltest.

Dr. Claudia Thoms sagt dazu: „Zu erläutern, was ‚Hot-Drops‘ sind oder was ‚Polyurethan-Infusionsharz‘ ist, mag nicht für alle im Publikum notwendig sein. Dadurch steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass auch Personen mit weniger Vorkenntnissen das verstehen, was der Redner oder die Rednerin meint“.

Weitere Beispiele für komplizierte und/oder zusammengesetzte Wörter:

  • Spezial-Erstversicherungsgeschäft (Joachim Wenning, Münchener Rück)
  • Nicht-Plus-Mitglieder (Robert Gentz, Zalando).
  • Venture-Capital-Aktivitäten (Vincent Warney, Beiersdorf)
  • Software-as-a-Service-Anwendungen (Hans Dieter Pötsch, Porsche SE)

Klartext überzeugt

Die formale Verständlichkeit sei zwar nicht das einzige Kriterium für eine gelungene Rede, betont Prof. Dr. Brettschneider. Wichtiger noch sei der Inhalt. Und hinzu kämen Kriterien wie der Aufbau der Rede oder der Vortragsstil. Dennoch sollten Vortragende nicht vergessen: „Formal verständliche Botschaften werden von den Zuhörenden besser verstanden und erinnert. Und verständliche Botschaften genießen mehr Vertrauen als unverständliche“.

Daher sollte man laut Prof. Dr. Brettschneider einige Grundregeln für verständliche Reden einhalten: kurze Sätze, gebräuchliche Begriffe, Fachbegriffe übersetzen und zusammengesetzte Wörter möglichst vermeiden. „Denn nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen.“


Vollständige Studie

CEO Klartext 2023 unter: https://www.uni-hohenheim.de/uploads/media/CEO-Klartext_2023.pdf


HINTERGRUND: Der Hohenheimer Verständlichkeits-Index

Die Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider, Dr. Claudia Thoms und ihr Team berechnen den Hohenheimer Verständlichkeits-Index mit Hilfe der Verständlichkeits-Software „TextLab“. Die Software wurde von der Ulmer Agentur H&H CommunicationLab und von der Universität Hohenheim entwickelt. Sie berechnet verschiedene Lesbarkeitsformeln sowie Textfaktoren, die für die Verständlichkeit relevant sind (z. B. Satzlängen, Wortlängen, Schachtelsätze und den Anteil abstrakter Wörter).

Aus diesen Werten setzt sich der „Hohenheimer Verständlichkeits-Index“ zusammen. Er bildet die Verständlichkeit von Texten auf einer Skala von 0 (schwer verständlich) bis 20 (leicht verständlich) ab. Zum Vergleich: Doktorarbeiten in Politikwissenschaft haben eine durchschnittliche Verständlichkeit von 4,3 Punkten. Hörfunk-Nachrichten kommen im Schnitt auf 16,4 Punkte, Politik-Beiträge überregionaler Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Welt oder der Süddeutschen Zeitung auf Werte zwischen 11 und 14.

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Foto von Pavel Danilyuk

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