Drei Gründe, warum Anleger 2022 auf Gold setzen sollten

Gold im Portfolio kann stabilisierend wirken und sich gleichzeitig positiv bei der Performance bemerkbar machen. Aber auch das zunehmende internationale Interesse an Gold durch eine wachsende Mittelschicht in Asien wirkt sich werttreibend auf Gold aus, Adrian Ash aus.

Wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Inflationsrate, turbulente Aktienmärkte: Anleger müssen sich auch kommendes Jahr auf Widrigkeiten einstellen. Wie Investoren sich dagegen klug absichern, erklärt Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault.

Die Corona-Krise bringt viele Unsicherheiten mit sich – auch für Anleger. Denn mit der Pandemie geht nicht nur ein Auf- und Ab an den Aktienmärkten einher. Regierungen und Notenbanken brachten zugleich milliardenschwere Konjunkturhilfen auf den Weg, die wiederum Inflationsängste befeuern: Die Abschottung verursachte Lieferketten-Probleme und trieb die Preise für Rohstoffe und Industrieprodukte in die Höhe. Davon profitierte der Goldpreis schon früh: Er kletterte 2020 erstmals über 2.000 Dollar pro Feinunze und setze die Messlatte sehr hoch. Denn die Zuflüsse neuer Investitionen in Gold sind hinter den Rekordwerten des letzten Jahres zurückgeblieben. Der zugrunde liegende Goldpreis ist jedoch weiter gestiegen und hat im Jahr 2021 ein neues Allzeit-Jahreshoch in allen Währungen erreicht. Mit Blick auf das kommende Jahr gibt es drei handfeste Gründe für Anleger, mit einer Investition in Gold zu beginnen oder ihre Goldbestände weiter auszubauen:

  1. Gold als Investment-Versicherung
    Eine Beimischung von Gold wirkt sich auf das Portfolio stabilisierend aus und kann einen wertvollen Beitrag zur Performance leisten. Dies dient gerade in Zeiten turbulenter Märkte als eine Art Investment-Versicherung. Entsprechend zahlte sich Gold für Anleger bereits bei kurzfristigen Schocks wie dem 11. September oder dem britischen Brexit-Referendum aus. Aus gutem Grund haben auf dem weltweit größten Online-Handelsplatz BullionVault Privatinvestoren seit Beginn der Corona-Pandemie eine Rekordzahl von 5,4 Tonnen des edlen Metalls gekauft, wobei der Wert der Kundengelder um 34,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro kletterte. Besonders geeignet ist die Assetklasse Gold auch, um langfristige Verluste bei Aktien wie dem DotCom-Crash und der globalen Finanzkrise auszugleichen. Denn nicht umsonst gilt an der Börse die Faustregel, dass sich der Goldpreis oft umgekehrt proportional zu Aktien entwickelt. So zeigt die Entwicklung über die vergangenen 50 Jahre verglichen mit dem CDAX: Der Goldpreis zog vor allem dann stärker über längere Phasen hinweg an, wenn die CDAX-Performance sank. Vergleicht man die Entwicklung des Goldpreises mit dem CDAX beispielsweise über einen Monat hinweg, stieg dieser in nur der Hälfte (50,2 %) der Fälle, wenn der DAX-Preisindex fiel. Verglichen über ein Jahr hinweg manifestierte sich der Anstieg des Goldpreises in 63,5 Prozent der Fälle und über fünf Jahre hinweg in 89,8 Prozent der Fälle. Wie für jede Versicherung fallen für den Krisenschutz Gold allerdings auch Kosten an. Es rechnet sich jedoch, diese in Kauf zu nehmen und nicht zu versuchen, Gold erst zu kaufen, wenn die Krise schon da ist. Denn die Krux ist ja gerade, dass Investoren nicht im Voraus wissen können, wie sich eine Anlage in Zukunft entwickeln wird. Eine gute Diversifizierung bedeutet also, das Risiko schon vorher zu streuen.
  1. Ein Asset gegen Niedrigzinsen
    Auch außerhalb von Krisenzeiten kann Gold einen wertvollen Beitrag zur Performance leisten. Das Edelmetall ist frei von Inflations- und Ausfallrisiken und besonders in heutigen Zeiten von Niedrig- bzw. Minuszinsen eine geeignete Ergänzung zu Sparbüchern und Co.: Denn seit der Weltfinanzkrise 2008 stellen Geldmarktangebote mit ihren Nullzinsen keine Konkurrenz mehr für nicht zinsbringendes Gold dar. Zudem ist nicht absehbar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) von ihrer Niedrigzinspolitik abkehren wird – ganz im Gegenteil: Anders als die US-Notenbank „Fed“ will die EZB trotz der enorm gestiegenen Inflationsrate auf eine Zinswende verzichten. Entsprechend werden Investoren auch im kommenden Jahr gezwungen sein, auf Alternativen zum Sparbuch zu setzen, wenn sie ihr Geld gewinnbringend investieren wollen. Gold ist daher eine naheliegende Alternative für Anleger, zumal Experten zufolge ein direkter Zusammenhang zwischen Realzinsen und dem Goldpreis besteht. Dabei gilt die Regel: Je niedriger die Zinssätze hinter der Inflation zurückbleiben, desto höher der Goldpreis. Wie bei jeder Geldanlage sollten Anleger ihr Risiko dabei allerdings immer streuen und nicht alle Eier in einen Korb legen.
  1. Der Aufstieg von China und Indien
    Darüber hinaus spricht der relative Abstieg der westlichen Industrienationen gegenüber dem aufstrebenden Asien für eine Anlage in Gold. Die demografischen Giganten China und Indien sind die zweitgrößten beziehungsweise am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. In beiden Ländern tief verankert ist eine historische Vorliebe für Gold, die allen Wandel der Zeiten sowie wechselnde Mode- und Geschmacksrichtungen übersteht. So ist China der mit Abstand wichtigste Player auf dem Goldmarkt, rund ein Drittel des weltweit von der Schmuckindustrie geförderten Goldes geht dorthin. Zudem entfällt rund ein Drittel der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen auf das Reich der Mitte und die chinesische Notenbank stockt ihre Währungsreserven jährlich mit Gold auf. Ähnlich verhält es sich in Indien, trotz der Anti-Goldeinfuhrzölle und -steuern. Dieses Kaufverhalten der Verbraucher wirkt sich zwar nicht kurzfristig auf den Goldpreis aus, doch macht es zuverlässig jedes Jahr eine von zwei weltweit gekauften Unzen aus. Und dies hat langfristige Folgen. Getrieben vom Bevölkerungswachstum in Fernost bedeutet diese unablässige Anhäufung im asiatischen Raum im Umkehrschluss: Mit der Zeit wird anderswo auf der Welt weniger Gold zur Verfügung stehen. Wollen Haushalte in den westlichen Industrienationen also ebenfalls profitieren, sollten sie Gold auch als wichtiges Instrument für ihre langfristigen Ersparnisse in Betracht ziehen.

Weitere Informationen unter:
https://gold.bullionvault.de/